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Facebook und Twitter haben die Rahmenbedingungen für den Sportjournalismus nicht nur insofern verändert, als jetzt plötzlich auch gewöhnliche Stadionbesucher live von einem Spiel berichten können. Ebenfalls gewandelt hat sich die Rolle der Athleten, ihnen bieten die sozialen Netzwerke die Möglichkeit, die traditionellen Medien, die ihnen oft genug auf die Nerven gehen, zu umgehen und sich direkt an die eigenen Fans zu wenden.
Unabhängig davon, ob Sportstars nun Gehaltvolles posten: Die Klubs sollten eigentlich in der Lage sein einzusehen, dass sie von deren Eigenmarketing und von der Verbesserung der Kommunikation zwischen Star und Fan mittelbar ebenfalls profitieren, doch bisher scheinen die meisten Vereine und Verbände soziale Netzwerke eher als Problem zu sehen, weil Sportler jetzt die Möglichkeit haben, eigene Ansichten zu verbreiten, ohne dass die Presseabteilung Interview-O-Töne autorisieren kann.
Ganz besonders restriktiv agiert in diesen Tagen Manchester United. Offensichtlich hat der Club seine Stars Wayne Rooney, Ryan Giggs und Rio Ferdinand dazu angehalten, ihre Facebook- und Twitter-Profile zu löschen bzw. dort sämtliche Inhalte zu entfernen. Dies berichten Pitch Invasion und EPL News. Als ob der Klub nicht ohnehin schon unter wenig angenehmer Berichterstattung zu leiden hätte.
Die Einschätzung, Manchester United lebe „in der Steinzeit“, wie EPL News schreibt, klingt fast noch niedlich, mich erinnert das Vorgehen eher an diktatorische Regime der Gegenwart. When Saturday Comes schrieb in seiner Dezember-Ausgabe noch, es werde für die Profis zusehends leichter, aus den „Ketten auszubrechen, die ihnen die Klubs in vergangenen Jahren angelegt haben“. Bei United, das zeigt das aktuelle Beispiel, funktionieren die Ketten noch. Schon seltsam, dass, beispielsweise, ein 36-jähriger Mann wie Ryan Giggs offenbar nicht selbst entscheiden darf, ob er in einem sozialen Netzwerk aktiv sein möchte.

5 Kommentare

  1. Zwitschern mit Robert Enke | catenaccio schrieb am 18. Januar 2010:

    […] Dieser Tage erklärte Manchester United offiziell, dass die Spieler des Vereins keinerlei Facebook- oder Twitteraccounts betreiben dürften. Es gab einen kleinen Aufschrei unter den Fans, auch Verständnis, so von wegen, nicht, dass geheime Infos an die Öffentlichkeit dringen, ohne Absprache mit dem Verein, aber letztlich wollten vor allem die Anhänger ja nah an ihren Stars sein. […]

  2. Wenn Athleten zwitschern… « schrieb am 19. Januar 2010:

    […] Mitglied in der mittlerweile langen Reihe der Twitter- und Facebookverbieter ist seit heute Vormittag der englische Premiere League-Klub Manchester United, der seinen Kickern Wayne Rooney, Ryan Giggs […]

  3. DavidLee schrieb am 19. Januar 2010:

    Als Diktatorisches Regime würde ich es nicht bezeichnen, es gibt auch Staatsgeheimnisse, die nicht so einfach an die Öffentlichkeit dringen dürfen, weil sonst etwas falsch verstanden wird oder überreagiert wird… Mann muss auch die Kehrseite sehen wie würde Giggs es finden wenn der Verein/Unternehmen Manchester United über sein Privatleben jeden Tag im Twitter einen Bericht Posten würde… Manu(alle Großen Clubs) ist heut zu tage kein einfacher Fussball Club mehr!!! Sondern mehr ein Seriöses Unternehmen, und jedes Unternehmen muss auf sein Image achten um Erfolgreich zu sein, negative Schlagzeilen können sich auch auf die Stimmung innerhalb der Mannschaft auswirken und das Ziel ist es doch absoluten Erfolg zu erzielen und dafür braucht man ein Ruhiges Umfeld, was heut zu Tage bei der Großen Medien Landschaft natürlich sehr Schwer ist. Darum gibt es auch Pressesprecher um die wichtigen von den nicht so wichtigen zu unterscheiden, und eben deswegen weil die Fussball Spieler keine Profis auf dem Gebiet sind(auch wenn die Älteren wie Giggs schon genug Erfahrung haben um zu unterscheiden was sie sagen drüfen und was nicht)… z.b Ein Spieler der direkt nach einem Spiel, in dem er vielleicht schlecht war nach 45 Minuten ausgewechselt wird und einen Rüffel vom Trainer bekommt, ist dann Wütend, geht in Twitter und handelt Emotional, schreibt irgendwelche sachen über den Trainer oder Verein die er sonst nie erzählen würde oder Dürfte, deswegen ist es Verständlich da bestimmte dinge die dem Ruf schaden einfach viel zu schnell an die Öffentlichkeit geraten und dann Stürzt sich jeder Reporter drüber und reimt daraus irgendwelche unwahrheiten zusammen… Ich denke auch das ein Spieler wie Ryan Giggs, da kein Problem mit hat, er ist Angestellter des Vereins und versteht auch die Position von Manu, ein Angestellter bei der Bank, geht doch auch nicht los und erzählt jeden den Kontostand von seinem Nachbarn und wenn doch dann fliegt er….

  4. Leselektüre « sportinsider schrieb am 19. Januar 2010:

    […] weiterer interessanter Text ist Rene Martens mit  Old-Trafford-Regime verbietet Twitter und Facebook auf dem Blog direkter-freistoss gelungen. Er beleuchtet das Verhalten von Manchester United […]

  5. Blog für den kritischen Fußballfreund | direkter-freistoss.de » Sport und Medien – Eine deutsch-deutsche Geschichte schrieb am 5. Februar 2010:

    […] Programm: Doping unter deutsch-deutschen Aspekten. Ich selbst bin mit einem Vortrag rund um diese beiden Themen dabei. Das komplette Programm […]

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