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Ottmar Hitzfeld wird in dieser Saison vermutlich einen oder mehrere Titel erringen; zu gewinnen hat er nicht viel. Der Anteil des Trainers an dem derzeitigen Erblühen der Bayern wird von der Fachwelt gering geschätzt, sein Name taucht in Zeitungen als Randnotiz ab, in Fernsehsendungen sind meist andere gefragt. Die Stuttgarter Zeitung degradiert Hitzfeld sogar zum „Übungsleiter“– als würde er nicht mehr tun, als Hütchen aufstellen; als gehörte zum modernen Profil eines Trainers nicht Menschenführung; als müsste dem bayerischen Millionensturm nicht eine taktisch geschulte Abwehr in den Rücken gestellt werden. Alle Hurra-Rufe gelten Luca Toni, Miroslav Klose oder Franck Ribéry. Der natürlich eine Belebung für die Bundesliga ist. Aber, nebenbei gefragt: Muss man, wie einige Kollegen von Premiere oder Steffen Simon von der ARD, wirklich jeden seiner Pässe und selbst Kullerbälle preisen wie eine Erscheinung, eine Erlösung? Liebe Bayern-Fans, ist Euch das ständige „Weltklasse!“ nicht wenigstens ein Stück weit peinlich? Falls nein, es ließe tief blicken.

Doch zurück zu Hitzfeld: Dass man aus einer Sammlung von Stars erstmal eine funktionierende Einheit machen muss und diese Aufgabe dem Trainer obliegt – diese Binsenweisheit wird derzeit vergessen. Lehrt uns der (inzwischen überwundene) Verfall der „Galaktischen“ von Real Madrid nicht, dass Geld keineswegs von selbst Tore schießt? Und dass Spieler aus der zweiten Münchner Reihe, etwa Altintop und Lell, ihren Platz im Team finden, spricht ebenfalls für Hitzfeld.

Er hat bemerkt, dass er ignoriert wird und tut nun einiges, um gesehen und gehört zu werden. Einem TV-Sender hat er gesteckt, es sei keineswegs sicher, dass er seinen Vertrag in München über 2008 hinaus verlängern wird: „Die Schweiz ist eine ernsthafte Alternative.“ Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass er einen Spieler mal wegen einer Lappalie öffentlich so deutlich kritisiert hat wie zuletzt Mark van Bommel: „Ich habe mich maßlos geärgert“, kommentierte Hitzfeld den Fehler des Holländers bei einem Gegentor.

Uli Hoeneß und Franz Beckenbauer haben natürlich sofort verstanden und versichern Hitzfeld Treue und Anerkennung: „Der Boss“, schreibt Beckenbauer, „ist Hitzfeld. Er ist der ideale Mann. Jeder junge Trainer würde an dieser Mannschaft scheitern.“ Und Hoeneß schiebt nach, er hoffe und baue auf eine weitere Zusammenarbeit. Doch was uns von dieser Seite als kluge Personalpolitik verkauft werden soll, ist nichts anderes als das Glück, dass Hitzfeld viele Eigenschaften vereint: Fachwissen, pädagogisches Geschick, Intellekt, Seriosität … Stolz allerdings nicht, sonst würde er sich jetzt nicht von denjenigen umarmen lassen, die ihm vor drei Jahren ihre Rücken kehrten und Felix Magath ihm vorzogen.

Ohne guten Trainer gelingt es keinem noch so reichen Klub, dass der Rest der Liga zum Fernglas greifen muss. Kann mit einem solchen Kader jeder Meister werden? Ein klares Nein. Doch die (wahrscheinliche) Meisterschaft der Bayern würde als Selbstverständlichkeit betrachtet werden. Und DFB-Pokal und Uefa-Cup sind für den FC Ruhmhaft und seine Anhänger im besten Fall Zwischenstationen, im schlechtesten Trostpreise.

Günter Netzer, der nie Trainer war, behauptet dennoch: „Es ist der größte Glücksfall für einen Trainer, wenn man dir so eine Mannschaft zusammen kauft. Was gibt es denn Schöneres, als solche Spieler trainieren zu können?“ Es gibt viel Schöneres für einen Trainer: aus einem Haufen „No-Names“ ein erfolgreiches Team zu formen; aus dem VfB Stuttgart einen Meister zu machen (gut, das ist ein anderes Thema); mit deutschen Vereinen die Champions League zu gewinnen, was nur Hitzfeld gelungen ist – und das gleich mit zwei verschiedenen. In diesen schwierigen Tagen sollte man diese Leistung besonders zu würdigen wissen.

Ich hab mal als Trainer einer sehr jungen Kreisliga-Mannschaft die Saison als Außenseiter begonnen, hatte aber gleichwohl den Eindruck, dass mit ihr etwas zu holen ist (dieser Eindruck hat sich bestätigt). Als kurz vor der Saison das Gerücht kursierte, ein ehemaliger Profi mit Bundesligaerfahrung wolle den Verein verstärken, machten alle im Verein große Augen und rieben sich die Hände. Nur ich musste mich zu einem Lächeln quälen. Weil ich wusste, mit ihm in unseren Reihen konnte ich als Trainer nichts mehr gewinnen; mit ihm, zumindest würde es so heißen, hätte jeder andere Erfolg haben können; mit ihm wäre Platz 2 eine Enttäuschung geworden. Er hat es sich Gottseidank anders überlegt, und es ist nicht sicher, ob die Aufgabe mit ihm leichter geworden wäre.

Nur zur Klarstellung, liebe Leser, das ist jetzt kein Hitzfeld-Fritsch-Vergleich.

#5 meiner Kolumne auf stern.de

59 Kommentare

  1. Doerk schrieb am 26. Oktober 2007:

    Ein sehr treffender Kommentar!

    Ich glaube aber auch, dass zu einem von Hitzfelds vielen Vorzügen auch Bescheidenheit gehört.

    Ich denke schon, dass die Führung des FCB weiss, was sie an Hitzfeld hat.

    Auf der anderen Seite macht das leider auch deutlich, dass es ausser Hitzfeld keinen deutschen Spitzentrainer gibt, dem man eine Mannschaft mit dem schwierigen Umfeld des FCB anvertrauen kann. Magath jedenfalls offenbar nicht allzulang…

  2. franzferdl schrieb am 26. Oktober 2007:

    es schwingt zwar auch hier wieder eine gewisse anti-bayern-paranoia mit, aber ich will mal nicht kleinlich sein (hitzfeld wurde damals durch seine entlassung regelrecht zu seinem [gesundheitlichen] glück gezwungen! er wiederholte in der vergangenheit immer wieder, dass diese entlassung die beste weichenstellung seines lebens war. er betont außerdem, dass er in seinen letzten beiden bayern-jahren ausgebrannt war, nicht mehr leistungsfähig, sein spass am fussball vollkommen abhanden gekommen. es traten hier also nicht in den üblichen rollen: böser hoeness, guter hitzfeld auf! es gibt für hitzfeld gar keinen grund aus falsch verstandenem stolz oder ehrgefühl – welch antiquierte begriffe – groll zu hegen. im gegenteil: hitzfeld ist bis heute dankbar (!) für die damalige entscheidung) der hinweis auf die große leistung des vfb vergangene saison mag in solch eher schwierigen zeiten für einige verständlich sein…
    fakt ist, und das gibst du ebenfalls zu verstehen: hitzfeld hat seine fussball-philosophie während seiner auszeit komplett überdacht: er ist heute m.e. gerade in einem atemzug mit progressiven fussballdenkern wie arsène wenger zu nennen, nicht zu letzt auch aus dem grund, dass hitzfeld sich gerade an arsenal und england orientiert. und das ist meiner meinung nach die allergrößte hitzfeldsche leistung: er konnte sich auf seine alten tag nochmal um 180-grad wenden und kann durch seine arbeit als hauptverantwortlicher für die überfällige modernisierung des bayerischen fussballs gelten (obgleich es sicherlich nicht verkehrt ist, gerade ribery herauszustellen, weil er durch seine art fussball zu spielen, das gesamte fussballerische ablauf-gefüge änderte). im übrigen, und das fällt mir als kritischer bayern-fan mitnichten schwer, führt hitzfeld nun bei bayern ein, was thomas schaaf in bremen, bereits weit vor klinsmann, einführte: modernen, technisch versierten, offensiv ausgerichteten power-fussball!

  3. Oliver Fritsch schrieb am 26. Oktober 2007:

    Nur weil ich paranoid bin, heißt das ja nicht, dass sie nicht wirklich hinter mir her sind.

  4. generalsekretaer schrieb am 26. Oktober 2007:

    Paranoia hin, Paranoia her, machen wirs kurz und bündig: Fritsch for Bayern-Trainer! Damit Hitzfeld Trainer der „Nati“ seiner Quasi-Heimat werden kann.

    Ernsthaft, Herr Fritsch: finde es eine gewagte und auch ein wenig respektslose Theorie, Hitzfeld wollte mit seinen Gedanken über „Nati-Trainer werden“ nur seine verletzte Eitelkeit bekannt machen. Kann es denn nicht auch Tatsache sein, dass er den ruhigeren Job als Alpennati-Coach anstrebt? Nicht alle Erfolgsmenschen wollen bis Schluss am Limit leben! Zudem rückt bei uns ja schon wieder eine viel versprechende neue Spielergeneration nach (Betonung auf „versprechend“ – bewiesen hat sie noch nicht viel).

  5. Yalcin schrieb am 26. Oktober 2007:

    Erschütternd wieviel Bayern-Antipathie in so einem Artikel stecken kann…
    Ich wünsche Ihnen Gute Besserung und eine schnelle Genesung davon.

  6. Oliver Fritsch schrieb am 26. Oktober 2007:

    Na ja, es ist aber doch ein völlig unüblicher Vorgang, solches Interesse (an einem in der Tat sehr spannenden Amt) öffentlich zu äußern, wenn man noch unter Vertrag steht.

  7. generalsekretaer schrieb am 26. Oktober 2007:

    Zugegeben, ganz dem normalen Medienspiel resp. deren Erwartungen entspricht es nicht. Aber einerseits muss sich Hitzfeld, so denn er wirklich will, beim Schweiz. Fussballverband in Position bringen, die wollen schliesslich schon spätestens im Frühjahr 2008 denn Nachfolger vorstellen. Andererseits geht es hier auch nicht um einen der „üblichen“ Trainerjobs bei einem Klub, sondern eben um das „Ehrenamt Nationaltrainer“. Da verdient man ja auch weniger, was Hitzfeld gemäss seinen Äusserungen auch in Kauf nehmen würde.

  8. Oliver Fritsch schrieb am 26. Oktober 2007:

    @Yalcin: Gehts noch? Fieber?

  9. stuhmler schrieb am 26. Oktober 2007:

    franzferdl hat vollkommen Recht – Danke für den guten Kommentar!
    Ich sehe auch nirgends, daß Hitzfelds Arbeit nicht anerkannt wird – die Zweifel an Bayerns Einkaufspolitik waren vor der Saison ja nicht unerheblich. Aber allen Zweiflern zum Trotz – die Mischung stimmt wohl doch und das ist vor allem Hitzfelds Verdienst.

  10. Oliver Fritsch schrieb am 26. Oktober 2007:

    Na ja, meine Aussage ist, dass Hitzfeld von Medien, Experten und Öffentlichkeit nicht gewürdigt wird – von der Vereinsführung ist nicht die Rede.

  11. onkelheini schrieb am 26. Oktober 2007:

    Eins darf in der Diskussion nicht vergessen werden. Mit Ribery, Toni, Klose, Altintop, Jansen und Schlaudraff wurden Leute verpflichtet, die noch keine Titel gewonnen haben. Natürlich ist es dann als Trainer sehr viel einfacher eine solche Mannschaft zu trainieren, wenn die halbe Stammmbelegschaft noch heiß wie Frittenfett ist. Das war ja genau das Problem letztes Jahr. Da spielte eine satte uninspirierte Mannschaft mit dem Doppeldouble im Rücken, dazu kamen von der WM verwöhnte Jungstars. Das Ergebnis haben wir gesehen, auch Hitzfeld konnte das nicht ändern.

    In Dortmund wollte übrigens der damalige Trainer nach dem Champions-League-Gewinn 1997 auch neues Personal, weil er das alte nach zwei Meisterschaften und dem Europapokaltriumpf für zu satt hielt. Wer war das gleich nochmal?

  12. Duelp schrieb am 26. Oktober 2007:

    Erstaunlich, wie falsch ein Artikel gelesen werden kann. Da stimmst du eine Hohelied auf den Bayerntrainer und indirekt auch auf die Bayern-Führung an, und dann wird dir Feindlichkeit genau jenen gegenüber vorgeworfen.

    Ich finde die Analyse sehr treffend, aber finde es ganz und gar nicht verurteilenswert, dass die Situation in den Medien nicht ausreichend gewürdigt wird. Im Gegenteil. Den Bayern kann eigentlich nichts besseres passieren. Im Moment gehen die Beobachter davon aus, dass der Aufschwung an Spielern festzumachen wäre.

    Aber würde ein Toni, würde ein Ribery unter einem anderen Trainer ähnlich gut funktionieren? Wahrscheinlich nicht.

    Die Folge: Auch wenn diese Leute ausfallen oder einen schlechten Tag erwiwschen, würde Bayern immer noch gut funktionieren.

    Das Paradebeispiel dafür ist für mich Christian Lell. Hat bisher jemand auf den Ausfall der ersten Innenverteidigung Lahm/Sagnol entschuldigend hinweisen müssen? Nein. Weil selbst ein mediokrer Spieler wie Lell unter Hitzfeld eine gute Rolle spielen kann.

    Irgendwann wird es genau deine Lobeshymnen in den professionellen Medien geben, gegen Ende der Saison, wenn es auch der Dümmste mitbekommen hat.

  13. Oliver Fritsch schrieb am 26. Oktober 2007:

    @Duelp: Endlich versteht mich jemand 😉

  14. onkelheini schrieb am 27. Oktober 2007:

    Sagnol und Lahm in der Innenverteidigung – ein interessantes Experiment

  15. franzferdl schrieb am 27. Oktober 2007:

    @duelp: dann zitiere ich mal zur verdeutlichung aus dem text, wodurch sich möglicherweise das erstaunen über eine angeblich falsche lesweise erübrigen könnte:

    „Doch was uns von dieser Seite als kluge Personalpolitik verkauft werden soll, ist nichts anderes als das Glück, dass Hitzfeld viele Eigenschaften vereint: Fachwissen, pädagogisches Geschick, Intellekt, Seriosität …“

    also, nochmal, mit etwas anderen worten, die aber das gleiche meinen: hoeness & alle anderen bayern-pfeifen werden gerade mehr oder weniger vom glück der dummen heimgesucht, da hitzfeld – und einzig und allein hitzfeld (!) – der alleinverantwortliche erfolgsgarant ist. während hoeness also weiterhin verschwörererisch damit beschäftigt ist, die bundesliga-konkurrenz in grund & boden zu schwächen, besitzt er auch noch das unverschämte glück des dummen, ein genie angestellt zu haben, der all das ist, was hoeness & co. nicht sind. nunja…

    möglicherweise verhielt es sich aber ja gerade so, dass hitzfeld zusammen mit hoeness & co vor der saison eine strategie der erneuerung und modernisierung aushandelten, die dann durch die transfers in die tat umgesetzt werden konnte. man könnte das „kluge personalpolitik“ nennen, muss man aber nicht, wenn man nicht will, weils irgendwie nicht ins bild passt…

  16. Oliver Fritsch schrieb am 28. Oktober 2007:

    @franzferdl: Wer ist hier eigentlich paranoid, lieber „kritischer“ Bayern-Fan?

  17. franzferdl schrieb am 29. Oktober 2007:

    dann bin ich vielleicht gar nicht paranoid, sondern dumm. wie lässt sich denn die passage sonst interpretieren? ich bitte im einen vorschlag, der mich klüger macht…;-) schon jetzt danke, lieber „kritischer“ nicht-bayern-fan

  18. Oliver Fritsch schrieb am 29. Oktober 2007:

    Ich finde, die Bayern haben im Februar, als sie einen Nachfolger für Magath suchten, schlicht Glück gehabt, dass Hitzfeld nicht zu stolz gewesen ist, zu ihnen zurückzukehren. Sie, insbesondere Rummenigge und Beckenbauer, haben ihm in seiner letzten Saison vor seiner Entlassung 2004 ein paar ordentliche Sachen vorgehalten. Im Prinzip derselbe Fehler wie Dortmund Ende der 90er.

    Kann sein, dass Hitzfeld ausgebrannt war. Diesen Aussagen, also seinen eigenen, begegne ich aber skeptisch. Er ist für taktische Sätze bekannt. Wie auch immer, es war jedenfalls nicht einer weitsichtigen Personalpolitik zu danken, dass er nochmals beim FCB anheuert.

    Aber das ist doch nur ein Randaspekt des Textes, wie kann man denn überlesen, dass er insgesamt eine Hommage an Hitzfeld ist, den besten deutschen Vereinstrainer der letzten zwanzig (oder mehr?) Jahre?

  19. franzferdl schrieb am 29. Oktober 2007:

    das überlese ich ja nicht. stimmt schon, der grundtenor geht in die richtung. habe nur anstoss genommen an den wieder mal versteckten vorwürfen in richtung hoeness & co., die hitzfeld im übrigen schon im herbst 2006 verpflichtet hätten, wenn bayern nicht noch glücklich in leverkusen gewonnen hätte (ganz zu schweigen von der ersten großen trainer-magath-krise im frühjahr 2006 nach der niederlage in mailand, als magath selbst seine demission anbot, hoeness aber leider nicht annahm). insofern kann man eine gewisse personalpolitische weitsicht gar nicht abstreiten, weil bayern schon für längere zeit ein akutes trainerproblem hatte.

    ich stimme dir auch zu: hitzfeld ist sicherlich der beste, weil erfolgreichste deutsche vereinstrainer. dennoch, und das ist sicherlich keiner taktiererei zu verdanken, verbraucht(e) sich hitzfeld körperlich und mental – er sah auch am ende seiner dortmunder jahre schlecht und ausgebrannt aus, so dass es auch damals höchste zeit war, dass er sich auf den sportdirektor-posten zurückzog. es ist doch nicht von der hand zu weisen – und nicht zu letzt die bilder oder statements von 2004 sprechen eine deutliche sprache -, dass hitzfeld anno dazumal erneut körperlich und mental ausgebrannt war. es war (s)ein glücksfall damals aus dem amt gedrängt zu werden! und nicht zu letzt war diese ach so schmachvolle entlassungstat, die dann ja doch mit dem einen oder gerne auch anderen euro schmerzensgeld vergolten wurde (soviel ich weiss, wurde sein gehalt einfach bis vertragsende, also 1 jahr, weitergezahlt, wodurch er dann in den genuss von meister- und pokalsiegerprämie kam), zwingende voraussetzung für seine „neuerfindung“ als trainer, der sich nicht nur neuen methoden, sondern ebenso neuen gedanken öffnete. ergo: ohne entlassung, kein heute erfolgreicher trainer hitzfeld, der für modernisierung und offensive ausrichtung steht!

  20. Oliver Fritsch schrieb am 29. Oktober 2007:

    Ob Februar 2007 oder Herbst 2006 – was spielt das für eine Rolle? 2004 haben sie ihn entlassen.

    Und warum war er so ausgebrannt? Könnte ja auch daran gelegen haben, dass er von seiner eigenen Vereinsführung in der Öffentlichkeit ständig was zu hören bekommen hat. Sie wollten ihn nicht mehr. Ich glaube, da wird Ursache mit Wirkung verwechselt.

  21. franzferdl schrieb am 29. Oktober 2007:

    oh, achso. also, zunächst bestätigst du natürlich mit dieser antwort wiederum meine weiter oben geschriebene vermutung. argumentativ funktioniert das dann so, dass du hitzfeld quasi als nicht-bayern-teil darstellst: nur weil hitzfeld also ebenso opfer der typischen bayern-verhaltensweisen ist, die sich wohl am besten in den figuren hoeness, beckenbauer & rummenigge personifizieren, ergibt sich für dich die gelegenheit, ein loblied auf hitzfeld zu singen, weil er schliesslich nicht teil der bösen bayern-welt ist. wie schon mal gesagt: so kann man das sicherlich konstruieren…

    hitzfeld ist aber bayern. er gehört dazu, reproduziert das ganze stetig mit. und seine körperlichen und mentalen belastungen resultieren doch nicht lediglich aus einer bayern-spezifischen umgebung. wie sagt man so schön: es ist system-immanent! sicherlich tragen dazu in erster linie erfolgsdruck, medienaufmersamkeit und führungsstress bei. aber das ist doch nicht alleine auf die vereinsführung, geschweige denn bayern zurückzuführen (man frage nach bei slomka oder neuer). ich bitte dich, das scheint mir doch ein bissl unterkomplex argumentiert. und es ist auch nicht so, dass hitzfeld gezwungen wurde, dort zu arbeiten (die voraussetzungen sind hinlänglich bekannt). und schliesslich ist doch eine trainerentlassung nicht etwa das böse andere des fussballs, sondern ebenso bestandteil. es gehört schlichtweg dazu! trainer sind nicht sakrosankt. sie werden, v.a. hitzfeld, gut bezahlt, sind bestandteil des unterhaltungssystems fussball, das nach kapitalistischen prinzipien funktioniert. und deswegen werden sie ab und an vor die tür gesetzt, um danach wieder lustig auf dem „trainer-karussell“ mitzufahren. alles andere ist heile-herberger-walter-welt-mythos…

  22. Steffen Wenzel schrieb am 29. Oktober 2007:

    sag mal franzferdl, lag der hitzfeld bei dir damals auf der couch oder woher weißt du das alles? ist schon ein hammer, wie du hier versuchst mit kaffeesatzleserei aus einer huldigung etwas schlechtes herauszulesen. wenn der fritsch paranoid ist, dann bist du parapsychologe…

  23. franzferdl schrieb am 29. Oktober 2007:

    er lag nicht auf der couch, sondern ich auf ihm…
    allerdings hat er es nicht nur mir gesagt, sondern es ziemlich oft schon rausposant (was mich, zugegeben, etwas traurig stimmte): in tv, presse, etc. es ist also kein geheimnis!
    aber, um meinen punkt nochmals klar zu machen: aus der huldigung des herrn hitzfelds les ich nix schlechtes. aber die gar nicht so impliziten seitenhiebe gegen bayern, die sicherlich jedem zustehen, fallen halt trotzdem immer wieder auf, & trüben den gesamteindruck, weil sie so berechnend und langweilig sind (vielleicht wäre ja der begriff des „vergifteten lobes“ passend). sie stricken sozusagen an ihrem eigenen mythos, den sie eigentlich als realität zu erkennen vorgeben.

  24. M.Wiemer schrieb am 30. Oktober 2007:

    Ein guter Artikel. Mein Kompliment. Im vergangenen Jahr im September fragte mich meine Liebste bei einem Spaziergang was Hitzfeld macht und ob er noch mal Trainer wird. Ich sagte Ihr: “ Nun Hitzfeld tritt im Fernsehen als Fußballexperte auf, er besucht Fußballspiele im Ausland, promotet bei mancher Buchhandlung sein Buch und nimmt hier und da Werbeverträge für seine Sponsoren wahr. Hitzfeld wird auch einiges für seine Gesundheit machen. Er sah ja am Ende seiner Münchener Zeit ziemlich schlecht aus. Eine Rückkehr ins Trainergeschäft kann ich mir nicht vorstellen.“
    So kann man sich irren.
    Der von der Stuttgarter Zeitung als Übungsleiter bezeichnete Erfolgstrainer ist zusammen mit seinem Partner Henke zurück.
    Ihre Bemerkung zu Steffen Simon von der ARD teile ich auch.
    Ja schießt Geld Tore ? Real Madrid, Chelsea oder auch andere Klubs haben bewiesen das es Geld alleine nicht macht. Es gehört eine funktionierende Mannschaft und ein Trainer mit Köpfchen, Fachwissen, pädagogischen Geschick, Intellekt und eine Symbiose zwischen Team und Cheftrainer dazu.
    Ist die Schweiz eine ernsthafte Alternative ? Kommt drauf an. Rehagel fand ja mit der scheinbar namenlosen Nationalmannschaft von Griechenland nochmals mit dem EM Titel in Portugal und dem Triumphzug in Athen spätes Trainerglück. Die Frage ist: Was will Hitzfeld in seinem inneren ? Nach dieser Saison mit dem wahrscheinlichen Meistertitel (da würde ich mich jetzt schon festlegen wollen)und eventuell dem Pokal oder den UEFA Cup (dabei hat Bremen voriges Jahr gesehen wie schwer es werden kann als Favorit überhaupt ins Finale zu kommen)abzutreten oder im Jahr darauf nochmals in der Königsklasse spielen. Wir werden es zu gegebener Zeit sehen.
    Ja natürlich hat Uli Hoeneß Glück gehabt das Hitzfeld frei war. Uli Hoeneß ist ein guter Verkäufer und bietet uns die Verpflichtung als gelungene Personalpolitik an.
    Doch so kennen und lieben wir Bayern Fans den Uli.

  25. Oliver Fritsch schrieb am 10. November 2007:

    Fußball ist keine Mathematik, nicht wahr?

  26. franzferdl schrieb am 10. November 2007:

    den triumph gönne ich dir! und es stimmt: die kritik rummenigges ist eine frechheit. leider fällt er ja desöfteren durch unqualifizierte äußerungen auf & jammert sich ab und an kräftig durch die medien, um über die ach so große untefinanzierung der liga und bayerns zu lammentieren. aber diese unverschämte äußerung nach solch einem spiel, das im großen und ganzen sehr unterhaltsam war, letztlich nur das ergebnis nicht stimmte, ist mit demontageversuch wohl nur milde umschrieben. also, nur zu, immer drauf. zu einem kritischen bayern-fan gehört im übrigen schon seit langer zeit eine kräftige portion argwohn gegen fummeligge…

  27. M.Wiemer schrieb am 13. November 2007:

    Das war von Rummenigge nicht okay. Schon damals bei Michael Ballack war der Stil von Rummenigge schlecht. Die Mathematik Nummer hätte er sich sparen können.

  28. Muscle And Fitness schrieb am 28. November 2007:

    Muscle And Fitness…

    I couldn’t understand some parts of this article, but it sounds interesting…

  29. franzferdl schrieb am 17. Dezember 2007:

    ich nehme alles zurück. weiter oben schrieb ich: „ohne entlassung, kein heute erfolgreicher trainer hitzfeld, der für modernisierung und offensive ausrichtung steht!“
    haha, liest sich schön, stimmt aber mitnichten. nach 4 nullnummern in 7 ligaspielen, langweilern im uefa-cup muss ich mein urteil heftig revidieren: der neue hitzfeld ist eine schimäre. es gibt nur einen hitzfeld, und der hat nach der anfangseuphorie beim geringsten gegenwind sein ganzes fussball-konzept aufgegeben. wenn man die qualvollen letzten spiele betrachtet, muss man raphael honigstein in seinem guardian-blog hundertprozentig recht geben.
    [siehe hier: http://blogs.guardian.co.uk/sport/2007/12/17/general_struggles_to_inspire_t.html
    taktisch ein armutszeugnis (1. auswechslung nach über 80 minuten, null ideen, gar nix), spieler stoppen in ihrer entwicklung (lahm, podolski, schweinsteiger), 4 tore in 7 spielen. schlechter gehts nimmer und mir dünkt, dass hitzfeld, angeknockt durch rummenigges aussagen, die allerdings nur eine schon längst sichtbare negativentwicklung artikulierten, in der schweiz besser aufgehoben wäre. seine fussballerische kulturrevolution entpuppte sich als kurzlebiger, windwarmer furz…

  30. viererkette schrieb am 17. Dezember 2007:

    Oben schrieb Oliver Fritsch: „Liebe Bayern-Fans, ist Euch das ständige „Weltklasse!“ nicht wenigstens ein Stück weit peinlich?“

    Ja, so ist das im schnelllebigen Fußballgeschäft. Zeigt dieser Blog nicht wunderschön, dass viel zu voreilig Superlative im Guten wie im Negativen verwendet werden.

    Vielleicht sollten die Vereinsoberen Beckenbauer, Hoeneß, Rumenigge und natürlich die Medien mal aufhören, aus kurzfristigen Trends – wenn mal drei, vier Spiele gewonnen oder verloren werden – gleich eine Ableitung für die ganze Saison zu ziehen. (Und sich ein Beispiel an die Bremer nehmen).

    Lieber Herr franzferdl, von Ihnen als Bayern-und Hoeneß-Fan bin ich aber schon etwas enttäuscht. Erst heißt es „hitzfeld ist sicherlich der beste, weil erfolgreichste deutsche vereinstrainer“ und über Rummenigge: „aber diese unverschämte äußerung nach solch einem spiel, das im großen und ganzen sehr unterhaltsam war, letztlich nur das ergebnis nicht stimmte, ist mit demontageversuch wohl nur milde umschrieben. “

    Und jetzt: „nach 4 nullnummern in 7 ligaspielen, langweilern im uefa-cup muss ich mein urteil heftig revidieren: der neue hitzfeld ist eine schimäre… “

    Die Schuld für den Durchhänger – und viel mehr ist es bis jetzt ja auch nicht, Bayern ist nämlich Herbstmeister – jetzt beim Trainer zu suchen, ist schon etwas billig. Wie konnte das Rotbäckchen unter allen deutschen Vorständen nach bis dato 13 Siegen (Bundesliga: acht, UEFA-Cup: drei und DFB-Pokal: zwei), vier Unentschieden und keiner Niederlage nach einem recht guten Spiel der Bayern den Trainer ö f f e n t l i c h so kritisieren? Und zwar in einer enorm herablassenden und bösartigen Art (Fußball ist nicht Mathematik).

    Und dann noch für etwas, was angesichts des Kaders und des Spielplans das einzig Richtige ist, wenn man eine Saison lang erfolgreich bleiben will.

    Das war doch der eigentliche Beginn der vermeintlichen Bayernkrise. Dass man dann nicht de-eskalierend handelt, sondern vielmehr noch ein Fass nach dem anderen aufmachte (auch Hoeneß mischte dabei kräftig mit), führt dann dazu, dass der Druck immer größer wird und die Mannschaft verkrampft. Der Trainer kann nicht mehr viel machen. Seiner Autorität beraubt, muss er sich von Ismael und Sagnol anpöbeln lassen.

    Zu Rummenigge fällt mir dazu nur ein: Dümmer gehts nimmer. Sein pseudointellektuelles, weltmännisches und stets räsonierend wirkendes Auftreten steht doch in den vergangenen Monaten im krassen Gegensatz zu seinen tatsächlichen Fähigkeiten und Handeln.

    Das größte Problem der Bayern ist, dass Hitzfeld nach dem Bolton-Spiel tatsächlich nicht mehr „rotiert“ hat – für mich der Punkt, an dem er offensichtlich falsch handelte.

    Und noch eins: Hitzfeld jetzt (unter der Hand?!) vorzuwerfen, die Spieler entwickelten sich unter ihm nicht weiter, ist nur noch paradox. Im Bolton-Spiel hat er Podolski von Anfang an spielen lassen, der es ihm mit zwei Toren dankte. Danach durfte der Mathematiklehrer ihn wegen des „Rotierverbots“ kaum mehr einsetzen.

  31. franzferdl schrieb am 18. Dezember 2007:

    lieber herr viererkette
    Ihre rummenigge-charakterisierung ist hervorragend. in frage steht, ob eine fortgesetzte rotation eindrucksvollere leistungen hervorgebracht hätte. am samstag spielten beispielsweise sowohl schweinsteiger als auch podolski – und man musste sich fast schämen, dass solch gestandenen spielern die einfachsten pässe missglückten. bei bayern fehlt mittlerweile wieder all das, was schon seit ca. 5 jahren fehlt: leidenschaft, lust, fussballerische geilheit, etc.
    hitzfeld ist an dieser stelle m.e. vollkommen zu recht zu kritisieren: er fiel bereits nach der ersten kritik um – warum? er hatte eine position der stärke, nix sprach dagegen, das eigene konzept weiter durchzusetzen. vielleicht ist aber ja gerade hitzfelds konzept-losigkeit das problem: für welche spielidee steht denn bayern mittlerweile? für keine! hitzfelds einzige idee ist, die gesamte last der spieleröffnung und kreativität auf riberys schultern abzulagern. die alibiwirkung für andere lässt sich zurzeit jedes wochenende erkennen. des weiteren zeigte hitzfeld am samstag null reaktion, als für alle sichtbar war, dass sich bayern dem unterirdischen hertha-niveau breitwillig anbiederte. wieso wechselte er nicht früher, beispielsweise schlaudraff ein, der für überraschende aktionen gut sein kann? wieso wechselte er nicht viel früher podolski aus, anstatt ihm weiterhin eine plattform zur selbstdemontage zu geben? wieso beginnt er gegen einen biederen gegner mit nur einer spitze? warum dauernd doppel-sechs? warum schläft man als zuschauer vor langeweile ein? warum schaffen es beispielsweise bremen und leverkusen – unter anderen voraussetzungen – einen bestimmten fussballcharakter zu entwickeln? über welchen spieler kann man sagen, dass er eine leistungssteigernde entwicklung genommen hat?
    es ist eher zu billig, immer wieder für diese entwicklung die lieblingsfeinde rummenigge und hoeness heranzuziehen (vielleicht erkannten sie ja tatsächlich diese entwicklung viel früher und äusserten erst intern kritik). m.e. kann sich hitzfeld nicht aus der verantwortung stehlen, und tränen kommen mir dabei auch nicht.
    und noch etwas: mein zitat bezog sich darauf – zugegeben etwas eindimensional -, dass hitzfeld aufgrund seiner vielen erfolge als bester trainer gelten kann. man kann diese aussage allerdings in frage stellen, wenn man nicht nur titel zählt, sondern sich auch dafür interessiert, wie ein trainer eine mannschaft aufbauen, entwickeln etc. kann. insofern gibt es wohl eher bessere trainer…

  32. viererkette schrieb am 19. Dezember 2007:

    Lieber Herr franzferdl,

    in gebe Ihnen in mehrfacher Hinsicht Recht. Besonders, dass Hitzfeld nicht an seinem Prinzip des „Rotierens“ festgehalten hat. Das ist ihm wirklich dick anzukreiden. Allerdings braucht der Trainer für ein solches Konzept Autorität gegenüber den Spielern und natürlich Erfolg oder besser Siege.

    Der Erfolg war ja bis zu dem Zeitpunkt da. Außer beim 0:0 in Dortmund haben die Bayern eigentlich bis zu diesem Zeitpunkt durchweg gut gespielt, auch gegen Bolton. Seine Autorität und den Respekt, den Hitzfeld – nicht nur im Verein, sondern auch in den Medien – genoss – den hat Rumpelnigge geradezu in der Luft zerfetzt. Und – zumindest von außen betrachtet – ohne wirklichen Grund.

    OK, dass vielleicht intern irgendetwas vorgefallen ist, lässt sich nicht ausschließen und kann ich nicht beurteilen. Dass das Problem aber das „Rotationsprinzip“ gewesen ist, kann nicht sein, weil Hitzfeld bis zu dem Zeitpunkt – von verletzungsbedingten Wechseln abgesehen – weitgehend immer die gleiche Elf aufgeboten hat.

    Über die Geschichte mit der Spielidee und der Konzeptlosigkeit, auch das Beharren auf der Doppel-Sechs lässt sich meiner Einschätzung nach streiten. Man kann sagen, es gibt weder das Eine noch das Andere und es ist alles auf Ribery ausgerichtet.

    Man kann aber auch sagen, dass gerade die Doppel-Sechs und das Besetzen der Außenpositionen mit offensiven Mittelfeldspielern, die ständig rochieren und von starken, nach vorne rückenden Außenverteidigern unterstützt werden, die Spielidee ist. Also, dass aus einer starken Abwehr heraus (schon immer ein Markenzeichen Hitzfelds) schon frühzeitig der Weg über die Außen gesucht wird, während ein Doppel-Sechser – vor allem Ze Roberto – in der Mitte nach vorne stößt.

    Drittens kann man schließlich behaupten, dass eine Spielidee immer dann am besten funktioniert, wenn es gelingt, ein schnelles oder überhaupt ein Tor zu erzielen. Wie zum Beispiel im Spätsommer meist der Fall. Treffen die Stürmer wie zuletzt nicht, hilft auch das beste Konzept nicht.

    Wenn man genau hinsieht, dann kann man doch feststellen, dass sich Bayern nach wie vor viele Torchancen erarbeiten – als Beispiele seien nur die Partien gegen Duisburg und Frankfurt genannt. Das Spielsystem funktioniert zumindest weitgehend, der große Unterschied ist, sie treffen die Kiste nicht. Der Klose nicht, der Toni nicht und der Ribery schon gar nicht.

    Im Spätsommer ist über ein Konzept und eine Spielidee gar nicht gesprochen worden. Jetzt schon. Warum? Weil die „Glocken“ nicht gemacht werden.

    Ich behaupte jetzt einfach mal ganz überspitzt:

    Es regnet dauernd oder ist kalt, Ribery (Beleg: rote Handschuhe (dem hat nur die Zipfelmütze zum Fußball spielenden Nikolaus gefehlt)), Ze Roberto (hat ja letztes Jahr in Brasilien gekickt, weil ihn Magath weggeekelt hat), Lucio (Kicker.de von heute: Lucio: „Gefangene der Kälte“) und Toni (oh Gott, meine Frisur) frieren schrecklich und sind durchnässt, die Gegner stehen hinten drin, weil sie wollen ja von den übermächtigen Bayern nicht abgeschlachtet werden. Es fällt kein frühes Tor, Hacke, Spitze, ein, zwei, drei funktionieren aber schon überhaupt nicht, weil wieder einer dieser Rustikal-Fußballer aus Berlin, Frankfurt, Duisburg oder Dortmund die Blutgrätsche auspackt und der Rasen schon lauter Brems- und Tackling-Spuren aufweist.

    Wenn das so ist, dann entscheiden nicht Spielidee, Konzept oder Spielsystem. Dann ist es wurscht, ob 4-2-2 mit oder ohne Raute, ob 4-3-3 oder 3-5-2. Dann kommt es einzig und allein darauf an, ob Du aus Deiner technischen Überlegenheit Kapital schlägst und in die Kiste triffst.

    Zu mir hat mal ein langjähriger Hartplatzhaudegen gesagt: Du kann so gut Fußball spielen wie nur möglich. In einer langen Saison kommen graue, triste Tage, an denen es regnet, der Platz gefroren ist und jeder Tritt ans Schienbein besonders weh tut. Es macht keinen Spaß Fußball zu spielen. Dann hilft keine noch so gute Technik, keine Spielidee, dann hilft nur „Gras fressen“.

    Ich denke, genau mit dieser Situation müssen sich die Bayern gerade rumschlagen. Sie sind überspielt, geben (oder können) nicht 100 Prozent geben und das Glück ist nicht auf ihrer Seite.

    Eine Lösung ist in diesem Zusammenhang sicher auch das Rotationsprinzip von Hitzfeld, das in seiner „ersten Amtsperiode“ außerordentlich erfolgreich war – trotz eines ganz anderen „Spielermaterials“. Ich erinnere nur an Jancker oder Zickler. Dieses Prinzip, das man ja eigentlich auch als Konzept verstehen könnte, macht Druck auf die erste Formation. Sie müssen voll da sein. Außerdem hält es Spieler wie Schweinsteiger, Podolski, Altintop oder Sosa bei Laune. Es schont die Kräfte der ersten Elf (, die es bei Hitzfeld auch immer gegeben hat) und ist nach meinem Dafürhalten das einzig Richtige, will man das Mammutprogramm bestehen. Mein Gott, bei so einem Kader muss man durchwechseln.

    Aber, das ist ihm verboten.

    Ok, Schweinsteiger und Podolski haben in Berlin grottig gespielt. Gestandene Spieler sind diese Buben noch lange nicht. Zudem war Schweinsteiger wieder lange verletzt. Dumme Sache diese Schwellungen, die wohl vom Zeckenstich kommen. Ja, und Podolski. War es bei dem nicht schon immer so, dass er auch in Köln oder der Nationalmannschaft immer mal wieder furchtbar schlecht war? Wie ist es denn mit Klose? Spielt der gerade gut? Was hat er in der Rückrunde der vergangenen Saison geleistet?

    Auf Grund des Schweini- und Poldi-Hypes stehen die Beiden unter besonderer Beobachtung. Aus einer Mücke wird ein Elefant gemacht. Wozu eben auch Hoeneß mit seinen Aussagen beigetragen hat. Das sind junge, gute Fußballer (aber eben keine Messis oder Kakas), deren Leistungen schwanken. Sie könne super spielen, wenn es läuft. Wenn nicht oder das Team schlecht ist, dann ist es für sie eben sehr schwer. (So was passiert auch einem Messi oder Kaka).

    Um jetzt endlich zum Schluss zu kommen und mich zu wiederholen:

    Mein Gott, es sind ein paar Spiele, die schlecht waren und nicht so gelaufen sind, wie man sich das vorgestellt hat. Bayern München hat in der ersten Hälfte der Saison 2006/2007 genau ein Spiel verloren.

    Zu Beginn waren Ribery, Klose, Toni & Co, aber auch Hitzfeld die Helden, die soweit weg sind, dass man sie gar nicht mehr sehen kann. (Außer man hat ein Fernglas.) Jetzt spielen sie scheinbar um den Abstieg und der Trainer soll im Winter entlassen werden.

    Geht’s noch? In Bremen lachen sich gerade Allofs und Schaaf tot. Die haben am zweiten Spieltag Vier-Null daheim gegen die Außerirdischen verloren. Ihr Statement: „Es wird keinen Bayern-Durchmarsch geben.“ Damals war Hitzfeld der Held (auch bei Ihnen Herr franzferdl), heute ist er der Depp.

    Also Bayern und franzferdl: locker bleiben und abwarten. Und positiv. Der Hitzfeld ist schon der Beste für Euch. Das hat Magath bewiesen. Ja, und: Schaaf und Allofs sind nicht verfügbar.

    PS:

    >„wieso wechselte er nicht früher, beispielsweise schlaudraff ein, der für überraschende aktionen gut sein kann?“
    Verstehe ich auch nicht. Halte viel von Schlaudraff, sehe ich ähnlich.

    >„man kann diese aussage allerdings in frage stellen, wenn man nicht nur titel zählt, sondern sich auch dafür interessiert, wie ein trainer eine mannschaft aufbauen, entwickeln etc. kann. insofern gibt es wohl eher bessere trainer…“

    Was war mit Dortmund? Zweimal Meister, Champions League und Weltpokal. Die waren vorher nix. Und mit welchem Trainer hat Bayern vorher die Champions League gewonnen?

    >über welchen spieler kann man sagen, dass er eine leistungssteigernde entwicklung genommen hat?

    Nur einige: Chapuisat, Poulsen, Ballack, Möller (mit Einschränkungen)

    >“insofern gibt es wohl eher bessere trainer…“ In Deutschland? Welche?

  33. viererkette schrieb am 19. Dezember 2007:

    >Bayern München hat in der ersten Hälfte der Saison 2006/2007 genau ein Spiel verloren.

    Sorry, meinte 2007/2008.

  34. franzferdl schrieb am 20. Dezember 2007:

    lieber herr viererkette

    einige interessante und zustimmungswürdige punkte.

    das rotationsprinzip kann meines erachtens auch nicht als hauptproblem erachtet werden, weil es zu diesem zeitpunkt ja überhaupt erst zum ersten mal anwendung fand. dass hitzfeld durch die rummenigge-äusserungen insbesondere öffentlich an ansehen verlor, eben weil diese rummenigge-kritik öffentlich diskutiert wurde – stimmt. allerdings lässt sich daraus meines erachtens noch kein ansehensverlust vor der mannschaft ableiten, die ja scheinbar grösstenteils hinter hitzfeld steht. viel eher bestätigte rummenigge dadurch wieder mal jedes klischee, das man ihm gegenüber pflegen kann (auch die sportpresse verhielt sich eindeutig pro (armer) hitzfeld; siehe auch diesen blog).

    die taktischen und konzeptuellen punkte kann man unterstreichen, unter einer voraussetzung: wenn das „konzept“ denn hinreichend leidenschaftlich ausgeführt wird und sich etwaige irritationen des gegners (tief stehen, kampfschweinstark, etc.) konstruktiv verarbeiten lassen. und dazu benötigt man system, strategie, taktik, wie immer man das nennen möchte (und es genügt nicht der klischeehafte ethnische hinweis darauf, dass „südländer“ im winter weniger laufen, weils so kalt ist – vielleicht sollten sie deshalb gerade mehr laufen…) das heisst – und das ist mein hauptkritikpunkt: man braucht auch noch eine zweite und dritte spielidee, um auf die störungen des gegners (die mitnichten neu sind, wie uns z.b. hoeness weismachen will – gg. bayern stehen insbesondere „kleinere“ teams seit jeher defensiv) reagieren zu können. wenn der gegner – z.b. hertha – mit nur einer spitze auftritt und höchstens einer weiteren offensivkraft, dann sollte man heutzutage so flexibel sein, eigene defensive positionen aufzulösen, um den gegner noch mehr (frühzeitiger) unter druck setzen zu können. aus diesem grunde wäre es bspw. keine schlechte idee, noch einen zentralen mittelfeldspieler hinter den spitzen zu installieren, um das spiel zusätzlich auch über die mitte zu forcieren. das kann man durch auswechslungen erreichen (wie man das sogar überraschend macht, bewies schaaf am wochenende). gleichzeitig zeigen sich allerdings insbeondere auf der rechten außenbahn eklatante offensivmängel: lell mag zwar nicht nur daheim schlagkräftig sein, sondern ab und an zu unser aller überraschung auch defensiv – allerdings bringt er offensiv (vom gestrigen zufallstreffer abgesehen) recht wenig zustande, außer ein paar quer- und rückpässen. mir scheint, dass nicht nur sagnol ein stolzer mensch ist, sondern hitzfeld sich durch sagnols öffentliche kritik so sehr gekränkt sah, dass er fortan auf seinen einsatz grösstenteils verzichtet. was ich nicht verstehen kann.

    zur verbesserung der spieler: sicherlich müsste man noch ricken nennen, der in seinen anfangsjahren für große euphorie sorgte. bei bayern fiele mir höchstens noch salihamidzitsch (wie immer man den schreibt) ein. aber ansonsten? ballack? der meinung bin ich überhaupt nicht. ballack stagnierte meines erachtens unter hitzfeld, seine leistungen bei leverkusen waren beeindruckender. insbesondere international. dass er national der entscheidende mann war, ist geschenkt. führe ich insbesondere auf die schwache liga zurück. spielerisch war es beispielsweise mit ballack grösstenteils grausam, von der unsäglichen, typisch deutschen „führungspielerfrage“ ganz zu schweigen (alles andere sind mythologisierungen – ballack wurde über die gesamte bayern-zeit sehr kritisch gesehen. erst mit seinem abschied (v)erklärte man ihn zum alles entscheidenden mann). grösstenteils hielt hitzfeld es in dortmund wie in bayern damit, gestandene, fertige spieler einzukaufen und sie auf einem hohen level konstant zu halten. aber tatsächliche verbesserungen? den ganzen sch(w)eini-poldi-hype beiseite gelegt, fällt zumindest auf, dass er keine genaue idee hat, wohin mit denen (obwohl der kardinalfehler sicherlich darin lag, poldi überhaupt zu verpflichten – wieso ging der nicht nach bremen, um sich unter schaaf weiterzuentwickeln?). selbes gilt für kroos. riesen talent. die einzige idee scheint zu sein, ihn nicht verheizen zu wollen (wie man es anders macht, zeigt barcelona mit dem ebenso talentierten 17jährigen bojan, der es bislang immerhin auf konstante 12 ligaeinsätze und 5 championsleagueeinsätze brachte). wieso bringt er ihn aber nicht regelmässiger, insbesondere wenn offensichtlich ist, dass das bayern-spiel ideen braucht?

    bessere trainer? wie gesagt: in bezug auf was? erfolge? wohl keinen, obwohl man ja immer auch die eingesetzten mittel in rechnung stellen muss (ist also nur ein titelgewinn als erfolg zu werten? oder nicht auch beispielsweise klassenerhalt oder uefacup-quali?). in bezug auf spielsystem- und spielerentwicklung? schaaf. eindeutig.

    zu guter letzt: locker bleiben? ich bin locker, weil ich das ganze immer noch kritisch sehe. nach vielen qualvollen jahren und unabhängig von billig hinterhergeworfenen titeln, davon hat bayern eh schon mehr als genug, gewähre ich kurzen einblick in die geschundene seele einen kritischen bayern-fan: ich will dauerhafter schönen, attraktiven fussball sehen, dann können sie meinetwegen auch gerne mal spektakulär untergehen. allerdings bin ich auch der meinung, dass sich spielerisch moderner, attraktiver fussball und erfolg nicht gegenseitig ausschliessen. ausschliessen sollte man zukünftig nur den bayern-typischen beamtenfussball, der nur das nötigste unternimmt, weil er schon immer ausrechnet, was für die erhaltung des status quo (also tabellenführung) notwendig ist. aber 4 nullnull in nur sieben spielen – dies zu kritisieren (nach der 4. nullnummer!) ist weder übereilt noch unlocker. es ist schlichtweg enttäuschend. und da helfen auch keine udo-latteck-gedächtnis-argumente…
    gruss, franzferdl

  35. viererkette schrieb am 20. Dezember 2007:

    Hallo lieber Herr franzferdl,

    Udo-Lattek-Gedächtnis-Argumentieren wollte ich eigentlich nicht. Mir ging es eigentlich darum, dass bei den Null-Nulls vieles zusammengekommen ist.

    Ganz banales wie, dass ein frühes Tor nicht gelungen ist. Dass es nach vielen Spielen in diesem Jahr und immer unwirtlich werdenden Bedingungen für spielstarke und technisch beschlagene Mannschaften immer schwieriger wird, sich gegen die Stiefler und Rumpelfüßler zu behaupten, wenn sie sich nur hinten reinstellen (ich habe das nicht nur auf „Südländer“ münzen und damit ein Klischee bedienen wollen, ich meinte alle technisch beschlagenen Fußballer – ein Beispiel ist übrigens die Aussage von Frank Baumann nach Bremens Niederlage gegen Piräus: wir konnten mit spielerischen Mitteln nicht gewinnen).

    Dass manchmal das Glück und der viel beschworene Bayern-Dusel fehlte. Dass die Leichtigkeit des Seins vom Saisonbeginn abhanden gekommen ist und nach dem Märchen-Start eine brutal harte Landung folgte. Ein weiterer Grund mag das Gemetzel sein, das Rummenigge und später auch Hoeneß angerichtet haben. Und, und, und.

    Sicher haben auch Hitzfeld und Henke nicht alles richtig gemacht. Ich kann auch verstehen, dass die Nullnummern für einen kritischen Bayern-Fan eine Zumutung waren. Dass Sie enttäuscht sind über vier Nullnummern in sieben Spielen. Aber welche Mannschaft – egal von wem sie betreut wird – hat keinen Durchhänger und spielt immer brillanten Fußball? Das ist vergangene Saison zum Beispiel auch Barcelona und Manchester nicht gelungen. (Bremen leider auch nicht.)

    Was ich eben etwas übertrieben finde, ist, Hitzfeld am Beginn der Saison geradezu zu vergöttern (Ob Hoeneß oder Beckenbauer: Hitzfeld ist der beste Trainer für Bayern), um ihn jetzt derart zu rasieren. Und das nach ein paar Unentschieden, die zugegebenermaßen der Bayernseele weh tun müssen.

    Warum vergisst man jetzt schon, dass Bayern München von den ersten sieben Bundesligaspielen fünf gewonnen hat – bei einem Torverhältnis von 21:3!

    Wie profan die Gründe für Erfolg, Misserfolg (dem im Anschluss eben eine gute oder schlechte Serie folgt) sein können, hat man doch gestern gesehen. Ein glückliches und frühzeitiges Tor, schon läuft es und sie machen sechs Buden. Genauso gut hätte es aber auch anders herum laufen können, wenn die Griechen die Riesenchance zu Beginn verwertet oder einen guten Torwart dabei gehabt hätten.

    Ich kann einfach die krassen Stimmungs- und Meinungswechsel innerhalb kürzester Zeit nicht nachvollziehen. Vor allem dann, wenn wie im diesem Fall sogar noch die Herbstmeisterschaft dabei rausspringt.

    Ist das Geheimnis des Erfolgs in Bremen nicht, dass Schaaf und Allofs eben auf dem Teppich bleiben? Und zwar bei Erfolgen wie bei Misserfolgen. Sie haben sich über den Madrid-Sieg gefreut, ohne sich gleich als künftigen Chanpionsleague-Gewinner zu feiern. Sie waren ob der Piräus-Pleite sauer, ohne gleich auf Grund der fehlenden Einnahmen den Weltuntergang herbei zu beschwören.

    In Bremen werden Entwicklungen in längerfristigen Zeiträumen gesehen und kühler analysiert. Nicht so hektisch wie in München. Und so unprofessionell, wie das Rumennige jüngst getan hat. Ich glaube Ihnen, Herr franzferdl, dass Sie locker sind. Die Vereinsspitze bei Bayern ist es derzeit ganz offensichtlich leider nicht.

    Nochmal zu Hitzfeld: Schaaf ist augenblicklich sicher der bessere Trainer. Aber auch in München? (Und das habe ich auch schon gesagt, er und Allofs sind derzeit nicht verfügbar.)

    Wen ich bei den Spielern, die sich weiter- oder überhaupt unter Hitzfeld entwickelten, vergessen habe, sind vor allem auch zum Beispiel ein Hargreaves und ein Schweinsteiger. Die hat beide Hitzfeld aus der Jugend geholt und zu Nationalspielern gemacht. Vielmehr kann man doch nicht verlangen, oder?

    Was Lell betrifft, bin ich mit Ihnen einer Meinung. Doch sollte man nicht vergessen, dass erstens Jansen verletzt und Lahm auf links gebunden ist. Zweitens sieht Hitzfeld Sagnol im Training und weiß sicher besser, ob er so fit ist, dass er ihm schon wieder die Rolle eines Leistungsträgers zutraut. Denn die will ja der Willy unbedingt spielen und wird von ihm auch erwartet. Ob aber ausgerechnet er nach einem Dreivierteljahr Pause ein Spiel wie das in Berlin drehen kann, weiß ich nicht.

    Zur zweiten und dritten Spielidee. Ich habe oben schon geschrieben, dass Hitzfeld und Henke sicher auch taktisch nicht alles richtig gemacht haben. Viel Wahrheit hat sicher auch, dass das Bayernspiel sehr auf Ribery ausgerichtet ist. Er ist ja auch überragend und wird deshalb von seinen Kollegen bei fast jedem Pass gesucht. Das hat zur Folge, dass – weil sich Ribery meist auf den Außenposition aufhält – das Spiel in die Breite angelegt ist und schnell langsam wird. Das wiederum ist gegen einen sehr defensiv eingestellten Gegener kontraprduktiv.

    Aber Hoeneß und Rotbäckchen haben den Trainern keinen Diego oder van der Verrat gekauft. Es ist keiner da, der in einer Raute die offensive Position spielen kann. Toni Kroos könnte es vielleicht wirklich und gegen Berlin hätte man es probieren können. Stimmt.

    Dazu gehört etwas Mut. Und Unterstützung von der Vereinsspitze. Aber wie hat Hoeneß nach dem Belgrad-Spiel auf Vorlagen und Tore des Supertalents, wie der Profilneurotiker auf Rotation reagiert?

    Was das Kroos-Verheizen betrifft und den Vergleich mit Bojan. Ich gebe Ihnen auch da Recht. Man könnte oder sollte ihn öfter bringen. Allerdings, vielleicht spielt ja die Deisler-Geschichte dabei eine Rolle. Was mich zu Ballack und mit Einschränkungen zur Systemfrage führt. Ich persönlich habe in den vergangenen Jahren (letztlich nach dem Effenberg-Abgang) immer das Gefühl gehabt, dass den Bayern eben dieser „Spielmacher“ in der Raute fehlte und fehlt. Gerade auch dann, wenn es gegen extrem defensiv eingestellte Gegner geht und es mal etwas Überraschendes, Zündendes braucht. Eine Rolle, in die man früher Ballack immer gedrängt hat, die er aber nie erfüllen konnte und wollte. Wann und wieso hat man eigentlich den „Urplan“, der Deisler in dieser Rolle und Ballack in der dahinter vorsah, aufgegeben? Ich persönlich habe auch nie verstanden, warum sowohl Hitzfeld wie auch Magath Deisler, der durch sein einmaliges Talent für diese Position geradezu prädestiniert schien, nie dort aufgestellt haben. Vielleicht um ihn zu schützen? Warum hat er aber dann sinngemäß einmal gesagt, dass die Seitenlinie für ihn eine Bedrohung sei?

    Aber na ja, das ist Geschichte. Es geht um die Nullinger-Serie, die ja gestern von einem Sechsnull abgelöst wurde. Und um jetzt wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Zu Saisonbeginn haben die Bayern doch wirklich keinen Beamtenfußball gespielt. Man kann aber doch auch nicht wirklich erwarten, dass das eine ganze Runde so bleiben wird und – wenn dann mal eine Schwäche-Periode eintritt – denken, nur oder hauptsächlich der Trainer oder das Spielsystem sind Schuld. (Ich sage nicht, dass das gar keine Rolle spielt, aber eben auch nicht die alleinige oder die allein entscheidende.)

    Nochmal, wenn Schaaf und Allofs vergeben sind, wer kann aus Deutschland den Job von Ottmar machen? Veh? Lucien Favre vielleicht, im Paket mit Dieter Hoeneß? Hecking? Oder ganz blöd: Loddar im Paket mit Augenthaler?

    Wo sind die Alternativen für Bayern, wenn man auch das Ausland einbezieht? Wenger, Mourinho? Mir will einfach nicht in den Kopf, wie das Hau-Drauf-Vorstandsmännchen unter diesen Umständen den Hitzfeld in der Öffentlichkeit so abkanzeln konnte und wieso Hoeneß nicht gegengesteuert hat?

    Wenn Hitzfeld nicht so viel Stil hätte, würde er den Kram noch in der Winterpause hinschmeißen und nicht bis zum Sommer warten. Denn – auch wenn er vielleicht nicht mehr als modernster Trainer gilt – so eine Demontage hat er nicht verdient. Das Verhalten der zweifellos sehr verdienten erfolgreichen Bayernspitze ist in meinen Augen im Augenblick aufgeregt, unprofessionell und was Hitzfeld betrifft bemerkenswert despektierlich und stillos.

    Lieber Herr franzferdl, ich wünsche Ihnen schöne Weihnachtsfeiertage und „dauerhaft schönen, attraktiven fussball“ des FC Bayern in der Rückrunde.

    Viele Grüße
    viererkette

  36. franzferdl schrieb am 21. Dezember 2007:

    lieber herr viererkette
    zunächst mal ein grosses lob: selten so differenzierte & gehaltvolle aussagen von einem nicht-bayern-anhänger zu bayern gelesen. reschpekt! hut ab! da können sich andere eine scheibe abschneiden…

    noch einmal kurz zurück zur sache: dass es im laufe einer saison zu leistungsschwankungen kommt – stimmt, selbstverständlich. die frage ist nur, ob die schwankung im grossen & ganzen 6 wochen dauern muss, woraus sich die stolze bilanz von 4 toren in 7 bundesligaspielen ergab. mir scheint das argument noch immer zu kurz gesprungen, dass die witterungsverhältnisse so sehr die leistung und leidenschaft (!) bestimmen. insofern bleibe ich dabei (hoeness bestätigte das heute im übrigen in einem interview mit der sz): bayern braucht mehr taktische und strategische alternativen. und v.a.: kontinuierliche lust auf fussball-SPIELEN.

    zu hitzfeld nochmal: es stimmt, ich glaubte auch daran: hitzfeld zeigte anfänglich grosse fussball-ideologische veränderungen. man war euphorisch, weil bayern zum ersten mal seit jahren länger als 56 minuten fussball SPIELTE. ich weiss nur immer noch nicht, wieso hitzfeld damit wieder aufhörte. wieso stellt er sich am samstag vor die kameras & labert ein schreckliches „spiel“ schön, erklärt gar, eine erstklassige spielerische leistung gesehen zu haben. das grenzte schon fast an realitätsverweigerung. ich kapier immer noch nicht, warum ein solch erfahrener, finanziell ausgesorgter fussballlehrer nicht souveräner auf die rummenigge-provokationen reagieren konnte. wieso hat er das „heft“ (von dem heute fast alle kommentatoren bzgl. seiner interview-aussagen sprechen) nicht schon nach dem braga-spiel in die hand genommen? wieso wartete er bis zum letzten spiel? versteh ich nicht… er baut gerade in lörrach ein ziemlich grosses haus, hat die eine oder andere berufliche alternative. wer, wenn nicht er, kann locker agieren!?

    den bemerkungen zu ballack und deisler stimme ich auch voll zu. wie ich weiter oben auch schon gesagt habe: den bayern fehlte seit jahren lust, leidenschaft und kreativität. obschon sie sicherlich nicht mit deislers leidensweg rechnen konnten. schade um diesen phantastischen spieler (allerdings auch respekt, dass er sich eindeutig gg. den bisweilen geradezu perversen profifussballbetrieb um die leitpostille „BLÖD“-zeitung entschied).

    das geheimnis von schaaf & allofs? leider interessieren sich die medien heute mehr dafür, wer wann und wo auf bayerns teppich gerade was und wie ausscheidet. nichtsdestotrotz ist die augenscheinliche ruhe in bremen sicherlich beeindruckend und vielleicht sogar beneidenswert. das aus in piräus bleibt im übrigen – davon unbenommen – eher sehr peinlich.

    das wichtigste problem sprechen sie allerdings auch an: wer kann und wird hitzfeld nachfolgen? mir fällt gegenwärtig keine adäquate persönlichkeit ein. vielleicht haben die bayern-verantwortlichen mut zur klinsmann-revolution. dazu müssten sie allerdings noch löw von der nationalmannschaft ablösen. wenger bleibt mein ewiger, unerfüllbarer traum, was aber gar nicht sooo schlimm ist, weil ich dadurch eben immerhin noch einen traum haben kann. man mag nur hoffen, dass sie nicht auf irgendeine wahnsinnsidee mit breitner oder matthäus kommen, geschweige denn van basten. letzterer hat m.e. bislang nicht beweisen können, dass er ein moderner, spannender trainer ist. ausserdem würd mit dem tag seiner ankunft van bommel umgehend mit der nächsten u-bahn aus der stadt flüchten.

    noch ein letzter gedanke zur „demontage“: vielleicht tragen ja die medien als durchlauferhitzer dazu bei, dass solch ein „einmaliges“ demontageereignis durch ständige dauerwiederholungen überhaupt am leben bleiben kann. wir sprechen auch heute noch davon, gerade so also ob rummenigge seitdem jeden tag einen neue unverschämtheit ausgeschieden hätte. rummenigge hat im affekt nach dem späten bolton-ausgleich sicherlich unrühmliche aussagen getroffen. aber bestimmen die tatsächlich die nachfolgenden leistungen bis weit in den dezember hinein? konnten deswegen weder podolski noch schweinsteiger noch ze roberto noch klose u.v.m. gg. hertha einen 2meter-pass gerade aus spielen? trafen sie deshalb kein einziges mal gegen übermächtige duisburgerfrankfurterdortmunderberliner?

    lieber herr viererkette, Ihnen auf jeden fall auch schöne weihnachtsfeiertage und einen guten rutsch. ihren wünschen schliesse ich mich an und vielleicht ziehen ja noch andere bundesliga-mannschaften nach… irgendwann in der zukunft kann man dann vielleicht sogar diese immens hohen zuschauerzahlen irgendwie rational erklären…
    herzliche grüsse, franzferdl

  37. franzferdl schrieb am 11. Januar 2008:

    „vielleicht haben die bayern-verantwortlichen mut zur klinsmann-revolution. dazu müssten sie allerdings noch löw von der nationalmannschaft ablösen.“

    und sie haben den mut! gar nicht schlecht für eine oftmals als einfallslos titulierte führungsriege. nun fehlt nur noch löw…

  38. viererkette schrieb am 14. Januar 2008:

    Respekt!!! Das war ja fast ein Orakel. Den Löw kriegen sie aber meiner Meinung nach nicht – außer die EM wird total verpatzt. Aber bis dahin braucht Klinsmann ja einen Fußballfachmann. Dass er den schon hat – davon bin ich überzeugt.

    Sollte ja für Sie lieber Herr franzferdl die Ideallösung sein, oder? Offensivfußball scheint garantiert. Aber geht das gut?

  39. franzferdl schrieb am 14. Januar 2008:

    lieber herr viererkette, die letzte frage übersteigt meine orakel-fähigkeit. ich versuche es dennoch mit einem ebenso klaren wie schlichten: ja! also: hoffentlich, schau ma mal. auf jeden fall: mutige und sehr interessante entscheidung. klinsmann steht für sehr klare vorstellungen von offensivem, attraktivem und schnellem fussball. die kader-voraussetzungen bei bayern könnten nicht besser sein. interessant wird v.a. sein, ob sich rummenigge & co. öffentlich etwas zurückhaltender präsentieren können, falls es nicht von anbeginn gut läuft. eine ähnliche karriere vom nationaltrainer zum vereinstrainer eines hochkaräters gibt es im übrigen schon: rijkaard. schied mit holland annodazumal auch im halbfinale eines grosse heim-turniers aus (euro 2000), trainierte dann zwar noch irgendeine holländische graue maus und stieg dann bei barca ganz gross auf. insofern sind die typischen unkenrufe der konservativen kommentatoren- und expertengilde (latteck & konsorten) eben genau eins: typisch.
    aber wer könnte der 2. wichtige mann neben klinsmann werden. wie wichtig dieser ist, zeigt ja auch der (relativ) ausbleibende erfolg bei barca, seit ten carte dort richtung ajax (jetzt 2. mann bei chelsky) abgehauen ist. ich glaube auch, dass der schon feststeht. wie überhaupt wohl das ganze klinsmannteam schon feststeht. ich hoffe allerdings, dass es nicht der sich mittlerweile selbst anbiedernde buchwald wird, dem m.e. eine gewisse intelligente ausstrahlung fehlt. was ist denn Ihre meinung, herr viererkette?

  40. viererkette schrieb am 14. Januar 2008:

    Oh, ich denke auch, dass das gesamte Team schon steht. Womöglich kennen es auch bereits die Bayern-Bosse. Schließlich wird ja immer davon gesprochen, dass (ich möchte immer Steffi Klinsmann schreiben – so nannten wir ihn weiland auf Grund seiner wehenden Haare, seines Laufstils und seiner manchmal unorthodoxen 🙂 Ballbehandlung. Nach seinem Job beim DFB trifft das – glaube ich – nicht mehr so richtig den Kern) der Sport-Consulter schon längst ein fertiges Konzept parat hält.

    Ich bin mir auch sicher, dass Überraschungs-Klinsi einen sportlichen Leiter aus dem Hut zaubert, mit dem jetzt erstmal keiner rechnet. (Außer Sie haben schon eine Idee, Herr franzferdl.) Diego Buchwald wird es nicht sein. Der mag den Trainerschein mit ihm gemacht haben, hat aber – trotz Jogis genialer Erklärung – bis heute die Viererkette nicht verstanden.

    Ob es gut geht? Wirklich, wirklich schwer zu orakeln. Dass Steffi (ist mir jetzt rausgerutscht) zusammen mit seinen Helfern einen guten Job machen wird, davon bin ich überzeugt. (Dass er noch keine Vereinsmannschaft trainiert hat, sehe ich auch erstmal überhaupt nicht als Problem. Wichtig ist, wer den Jogi und den Urs gibt.)

    Entgegen der landläufigen Meinung, glaube ich, das gilt auch, wenn der Elefant im Porzellanladen (nicht Hoeneß – der wird loyal sein, weil Klinsmann ist ja dann integriert in die große, liebe Bayernfamilie) nicht immer still halten kann und wenn das omnipräsente Plappermäulchen (Entschuldigung, ich bin despektierlich! Er muss ja auch für die viele Kohle von Blöd und Premiere schon mal was Spektakuläres von sich geben) sich nicht immer zusammenreißen kann. Denn: Klinsmann weiß ja, auf was er sich eingelassen hat.

    Ich denke, die Frage wird sein: Kann der Trainermanager Klinsmann sein Konzept, seine Vorstellungen und Prinzipen auch dann verwirklichen, wenn sie nicht sofort zum Ziel (=attraktiver Fußball und Titel) führen? Wie viel Zeit erhält er? Wann ist der Punkt erreicht, dass es die Bayern-Alphatiere mit ihrer Folklore übertreiben? Wann muss der Oberpolterer deutlich machen, dass auch der noch so gut bezahlte Trainer nur ein Angestellter des Vereins ist?

    Wenn so etwas passiert und kombiniert wird mit den München-übliche Gefahren, wie Blöd-Fotografen, die Tag und Nacht vorm strandlosen Haus rumlungern, um irgend einen Grund für das eine oder andere vielleicht torlose Unentschieden zu recherchieren, dann denke ich könnte es eng werden.

    (Erfolg im Fußball ist planbar, aber nicht immer. Erfolgreicher und schöner Fußball des FC Bayern ist auch planbar, aber viel weniger oft.)

    Trotzdem muss ich aber jetzt eines konstatieren: Diesen zweifellos – ich zitiere unser aller Lichtgestalt – „mutigen“ Weg, hätte ich – ob der in den vergangenen Wochen unprofessionellen und aufgeregten Arbeitsweise – der Bayern-Führung nicht mehr zugetraut. Und so langsam kommt mir der Verdacht, diese Geschichte bzw. der Weg war seit längerem geplant. Ein Indiz ist zum Beispiel, dass neue Trainer, Fachleute und Methoden zu Saisonbeginn Einzug in der Säbener Straße hielten. Und womöglich war der vermeintliche Zornesausbruch vom Alphavorstand nicht emotional begründet, sondern kühle Berechnung. Äh ja, Mathematik halt.

    Und die Moral von der Geschicht’: Unterschätze die Bayern nicht. Für eine Überraschung sind sie allemal gut.

  41. franzferdl schrieb am 14. Januar 2008:

    ja, mck(l)insey – wenn es schon so amerikanisch zugeht, sollte man vielleicht auch seinen namen anpassen; eine deutsche geschichte gewissermassen: von steffi zu mck(l)insey. vielleicht ein fall für wortmann – besitzt sicherlich schon das konkrete reformkonzept und die entsprechenden namen. der umbau wird auch in erster linie die entsprechenden funktionsträger treffen, wie fitness-gurus, torwarttrainer, und natürlich co-trainer. möglicherweise verhält es sich auch hier genau so, wie bei der verpflichtung mcklinseys: es steht schon länger fest, vertragsdetails müssen noch geklärt werden, vielleicht ist die unbekannte person ja auch noch anderswo gerade beschäftigt.

    mir scheint das ja auch geradezu der kardinalsweg zu sein: eine vertrauensvolle dreierbande diskutiert, beschliesst und verpflichtet – und die blöd-zeitung steht wie der ochs vorm berg. interessant wird dann insbesondere sein, inwiefern sich mcklinsey den boulevard-versuchungen auch weiterhin entziehen kann, oder ob er geradezu gezwungen wird, mit den dieckmännern eine schmierige kohabitation zu schliessen. vielleicht sollte man auch endlich einmal alle aufmerksamkeit darauf lenken, dass die unschöne verbindung zwischen blöd und bayern vielen modernisierungen bislang schlichtweg im weg stand. welche schöne vorstellung: die informationsflüsse in richtung dieses drecksblatts werden mit der verpflichtung steffi mcklinseys endlich gekappt. übrig bleibt für die dann nur noch die grosslettrige naherkundung von uschi glas‘ hautunreinheiten – und die hoffnung, dass klinsmann in deren domizil einzieht, weil sie daselbe möglicherweise schon zur genüge mit bildreportern vollgestellt haben. folglich meine nur allzu ernstgemeinte forderung: ich fordere eine ent-BLÖD-ung von bayern! und wenn wir gerade dabei sind: am besten gleich der ganzen bundesliga!!!

    ach ja, hoeness sagt ja selbst, dass sie schon seit geraumer zeit in kontakt zu klinsmann standen. insofern muss man vielleicht gar keine höhere mathematik bemühen, um einen zusammenhang herzustellen zwischen killerkalles aussagen und st. ottmars demission zum saisonende. ändert allerdings nichts an der tatsache, dass es dennoch ein legitimer vorgang war (nicht die öffentliche blossstellung), sich von hitzfeld wieder trennen zu wollen. das von hitzfeld mitgebrachte, neusprech wohl: funktionsteam, wird sich wohl darauf einrichten können, die stellenanzeigen der sz fortan etwas genauer studieren zu müssen. mcklinsey bringt seinen eigenen beraterstab mit, wenngleich roland berger ja schon da ist. mit dem zusammen lassen sich dann viele kleine, funktionierende ich-ags basteln, die, individuell vollkommen leistungsoptimiert, dem wohle der corporate-identity, sprich: des fcb dienen. vielleicht dürfen sie ja zu teambuilding-zwecken wieder schweizer uhren zusammenbasteln… oh, merke gerade, dass mit mir der ideologiekritische gaul durchgegangen ist. zurück zur hoffnung: jenseits der managerialen unternehmensphilosophie, die hinter mcklinsey steckt, kann man zumindest hoffen, dass bayern zukünftig bedeutend stabiler offensiv & gleichzeitig taktisch flexibler agiert. dass das so wunderbar zur neoliberalen ideologie passt, passt mir gar nicht, weil man es sicherlich auch anders begründen kann. immerhin zeigt sich dadurch die enge verzahnung zwischen glamouröser fussballunterhaltung und politik- bzw. wirtschaftssprech. wurde ja auch schon auf diesen seiten gefordert, dass nun endlich flächendeckend mckinsey in alle bundesligastadien einzug erhalten soll, will man international wieder wettbewerbsfähig sein. kommt einem irgendwie bekannt vor. oh, merke gerade, dass ich mich übergeben muss…

  42. viererkette schrieb am 14. Januar 2008:

    McKlinsey ist wirklich auch super.

    Gespannt bin ich persönlich darauf, wie Herr Oliver Fritsch, der ja Klinsmann und seinen Konzepten sehr positiv gegenüber stand bzw. steht, die neue Bayernlage einschätzt.

  43. Oliver Fritsch schrieb am 14. Januar 2008:

    Klinsmann geht zu den Bayern – gibt es einen besseren Beleg dafür, dass ich mit meiner Meinung zu Klinsmann und seinen (ehemaligen?) Gegnern nicht so falsch gelegen haben kann?

  44. franzferdl schrieb am 14. Januar 2008:

    lieber oliver fritsch
    wenn du deine aussage noch begründen könntest, bestünde möglicherweise die möglichkeit, über die ganzen geschehnisse konstruktiv diskutieren zu können. ansonsten weiss ich leider nicht, was du mit deiner frage meinst.
    herzlich, ff

  45. viererkette schrieb am 14. Januar 2008:

    Nee, hätte ich auch nie behauptet. Aber die Fragestellung mit dem „(ehemaligen?) Gegnern“ impliziert doch schon, dass damit nicht unbedingt zu rechnen war (auch wenn es je nach Blickrichtung im Nachhinein Hand und Fuß hat) und es von Ihrer Seite (äh, von meiner im Grunde auch) schon Bedenken bis Zweifel gibt. Wie wird es denn Ihrer Meinung nach klappen mit den Bayern-Alphas und dem Projektmanager Steffi McKlinsey? So eine Entscheidung hat man doch eigentlich gut durchdacht und sicher Vorsätze gefasst. Passt das zusammen – die Führungsriege des Branchenprimus und der „Fußball-Konzeptiker“ Klinsmann mit seinen Managermethoden? Klappt oder wie lange klappt die Selbstdiziplin des Bauchmenschen Hoeneß und des Killers im Vorstand? Gelingt es dauerhaft – wie in diesem Fall – Beckenbauer und Blöd in der PR-Arbeit im Ungewissen zu lassen? Was denken Sie? Wäre doch ein super Thema, um in einem eigenen Thread zu diskutieren.

  46. Oliver Fritsch schrieb am 14. Januar 2008:

    Klinsmann gegen die Bremser im deutschen Fußball war halt mein Thema in den Jahren 2005 und 2006, siehe meine alten Texte:

    http://www.indirekter-freistoss.de/home/gleiche-bild-kampagne.html
    http://www.indirekter-freistoss.de/home/gleiche-friedensgipfel.html

    Ein neuer Thread folgt.

  47. Doerk schrieb am 19. Januar 2008:

    Lieber Herr Fritsch,

    Ich bin sehr an Ihrer Auffassung über Hitzfelds Trainertätigkeit beim FCB gerade unter Berücksichtigung Ihrer am 26. Oktober getroffenen Aussagen interessiert.

    Ich würde mich freuen, wenn Sie die inadäquaten Rummenigge Aussagen ausklammern könnten. Die sind nämlich schon tausendmal durchgekaut worden. Die Diskussion führt auch zu nichts.

  48. Oliver Fritsch schrieb am 6. Februar 2008:

    So falsch scheine ich nicht gelegen zu haben, um nicht zu sagen: Sag ich doch, aber auf mich hört ja keiner!

  49. Fooligan • Ich dann mehr so UI-Cup schrieb am 24. Februar 2008:

    […] Dank fürs mitmachen. Und vielen Dank fürs machen an Jürgen Kalwa. Und *Sekt rüberreich* an Oliver Fritsch. Und mein Favorit ist ganz schön abgeschmiert. Dabei war der richtig […]

  50. Der beste Sport-Blogeintrag des Jahres 2007 » Bundesliga-Blog schrieb am 25. Februar 2008:

    […] einer einwöchigen Abstimmung setzte sich “Ein Trainer, der nichts zu gewinnen hat” (Direkter-Freistoss.de) gegen zehn weitere Kandidaten mit 140 von 486 Stimmen durch. In einem […]

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