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René Martens Vom Schiri zum Terroristen

von René Martens

„Fußballschiedsrichtern wird von ihren Aus- und Fortbildern gerne erzählt, ihre Tätigkeit nütze ihnen auch jenseits des Spielfeldes: Sie stärke die Persönlichkeit, trainiere das Durchsetzungsvermögen und fördere den Mut zu unpopulären Entscheidungen. Kritiker hingegen behaupten, bei den Referees handle es sich um autoritäre Charaktere, die es genössen, dass sie wenigstens auf dem Fußballplatz die unumschränkten Herrscher sein können.“ (Weiterlesen …)

Werder Bremen – AC Mailand 1:1

Milan war die reifere, coolere Mannschaft, die nicht so viel tun musste, um torgefährlich zu sein – und an der sich Bremen lange die Finger verkühlten. Sie schossen zu früh und zu hasenfüßig. Werder war nur in den ersten und in den letzten zehn Minuten so aktiv, mutig und aggressiv, wie es das ganze Spiel hätten sein sollen. Sein Spiel war fehlerreich und brav, aber bemüht und fleißig. Immerhin gereichte es zu einem Unentschieden, fast sogar zu einem Sieg. Das 1:1 dürfte zu wenig sein (Weiterlesen …)

Wie die ARD in einem halben Jahr die Rechte für die Sonntagsspiele der Fußball-Bundesliga nutzen will, über die sie dann verfügt, ist noch nicht geklärt. Sicher ist nur, dass die Dritten Programme die kostspieligen Rechte nutzen dürfen. Die Mehrheit will es, hat über Details aber noch nichts verlauten lassen, der MDR dagegen hat kein Interesse, und der BR ist skeptisch (Weiterlesen …)

Nachbetrachtungssplitter: Die ARD stellt fest, dass das Spiel „keine Auswirkung auf die Tabelle“ hat, was Testspiele meist so an sich haben. +++ Auf welcher Wiese spielen denn Wales und Polen? Sensationelles Hebertor des Brasilo-Polen Guerreiro. +++ Benny Huggel schießt ein Tor für die Schweiz, die Eintracht-Fans neben mir springen auf. Hab ich das richtig verstanden: Gegen Bulgarien kamen weniger Zuschauer als die Schweizer Freikarten verteilt haben? +++ Reporter: „Statt mit Optimismus zu agieren, produzierten die Dänen ein großes Nichts.“ Da will wohl jemand auf Teufelkommraus Flosklen vermeiden. +++ Finsterer Fehler des van-der-Sar-Vertreters im holländischen Tor. +++ Hinweis an Gasprom: Auf schalke04.de werden Trikots mit Victoria-Werbung angeboten. Backup von 2006 ist am Start.

Liebe Leute, jetzt abschalten, legt Euch schlafen so wie ich. Und jetzt bloß nicht mehr Waldis Club. Gute Nacht.

Endstand Deutschland-Norwegen 0:1 Nach dem 1:2 gegen England im November hieß es: Sieger sind Ballack und Frings, sie hatten nicht mitgespielt. Heute haben beide mitgespielt, und das Ergebnis war ein ähnliches. Norwegen ist ohne seine Renommierten Carew und Riise angetreten. Hat im Jahr 2008 kein Spiel gewonnen. Noch arger: In den vergangenen Tagen wurde Lothar Matthäus als norwegischer Nationaltrainer gehandelt. Und er hat dementiert und nicht, wie sonst, betont, welche Ehre es für ihn sei. Eine historische Niederlage. Bei der letzten und einzigen gegen Norwegen verließ Hitler in der zweiten Halbzeit wütend das Stadion.

Deutschland hatte kaum eine Torchance, nicht mal über einen Eckball. Sturm und Mittelfeld ohne Abstimmung, schwaches Timing bei den Pässen. Klose unsichtbar, Frings verschleppte das Tempo, Spielaufbau ohne Ideen. Ballack ohne Torschuss. Das Beste waren Özils Ja-Wort und ein paar nette Lahm-Moves. Gomez hätte vielleicht ein Tor verdient gehabt. Doch gegen die gute Organisation der Norweger suchten die Deutschen vergeblich einen Weg.

Die einzige Lücke, die heute gefunden wurde, war das Typo3-Bug von schalke04.de, von wo aus eine Ente über Kuranyis Freistellung freigesetzt wurde. Liebe Grüße an bundesliga.de und bild.de.

83′ Aus der Rubrik Turnen im Fußball: Braaten macht nach einem Foul eine Rückwärtsrolle in den flüchtigen Handstand. Hab ich zuletzt im Aufwärmprogramm von Rambo Illgner gesehen. In meiner Tunrprüfung im Sportstudium kam das Element auch vor. Die VHS dazu steht in meinem Giftschrank.

78′ Özil wird für Trochowski eingewechselt und ist für immer Deutscher. Gibts schon O-Töne von Fatih Terim? Wie reagiert er? Sendet er seine Liebe nach Düsseldorf? Wirft er sein Goldkettchen an die Mattscheibe?

76′ Norweger sind immer in Ãœberzahl am Ball und bei Kontern gerfährlicher als die Deutschen. Soeben hat Skjelbreds Schlenzer das deutsche Tor gestreift.

70′ Im Internet gibts schon erste Gerüchte: Grindheim zur Eintracht. Nürnberg hatte zuvor schon dementiert.

68′ Wechsel Deutschland: Marin für Frings und Kießling für Gomez, den mit Abstand gefährlichsten Deutschen

63′ Tor für Norwegen 0:1Grindheim Am langen Pfosten grätscht er in einen Flachpass, den die deutsche Abwehr fast durch den ganzen Strafraum passieren lässt.

58′ Beste Chance für Deutschland – Gomez auf Vorlage Lahm aus 16 Metern für links, Jarstein wehrt im Plongeon ab.

21:49 Zeit für ein Blick nach nebenan: Es wird irgendwo gemeldet, dass Kuranyi von Schalke freigestellt worden sei. Andererseits ist von einem Hacker-Angriff und einem Fake die Rede. Die Website von Schalke ist jedenfalls down.

47′ Manchmal frag ich mich: Was hat Westermann dort, wo andere Füße haben?

Drei Wechsel Deutschland: Helmes für Klose, das Gespenst. Tasci für den verletzten Mertesacker. Debütant und Kolumnist Beck für Hinkel, der wenig getan hat, um sich den Status meines Lieblingsspielers zurückzuerobern.

21:34 Halbzeitanalyse: Frage Reporter Bergener: „Brauchen wir nicht mehr Bewegung?“ Antwort Co-Trainer Flick: „Wir brauchen mehr Bewegung.“ Netzer: „Es fehlt die Bewegung in der Bewegung.“ So ungefähr.

Halbzeit 0:0 Fußball kann echt langweilig sein. Wir wollen endlich Tom Buhrow.

41′ Gibts noch die Domains schweinsteiger-muss-raus.de, schweinsteiger-ist-ueberschaetzt.de und schweinsteiger-darf-nicht-mehr-hinters-tor-flanken.de?

35′ Will gerade was über Adler schreiben – und merke in diesem Moment, dass der Reporter das Gleiche sagt. Für mich ein Indiz, mein Urteil nochmal zu überdenken. Andererseits, es ist Tom Bartels (ARD), einer der Besseren.

Ach ja: Auf der Linie stark, bei Flanken oft die Hose voll. Mein Tipp: Irgendwann wird er von Neuer verdrängt.

28′ Das deutsche Zusammenspiel ist ein Fragment, das kann dem Bundestrainer nicht behagen. Jetzt mal eine Kombination über mehrere Stationen, doch Trochowskis Schuss wird geblockt. Und Lahm zirkelt ne Minute später knapp am langen Pfosten vorbei.

22′ Klassisches norwegisches Angriffsspiel. Langer Ball in den Strafraum: zwei Kopfbälle, und Adler ist dran. Kriegt denn Ball mit einer schnellen Aufwärtsbewegung des rechten Arms übers Tor gelenkt.

21′ Was versteht Westermann denn unter Verteidigen? Den Gegenspieler umrennen? Hätte Elfmeter für Norwegen geben dürfen.

13′ Auf Twitter meldet Thomas Knüwer: „Weiter 0:1“. Versteh ich den Gag nicht oder hängt unsere TV-Leitung hinterher?

10′ Erste Chance Gomez: Ecke wird auf den langen Pfosten verlängert, Gomez drüber. Immerhin hat er den Ball getroffen. War nicht immer so in der Nationalmannschaft.

Was ist das eigentlich für ein Ball? Weiß das jemand? Hässliches baby-blau, oder? Und was sind das für Motive? Kontinente?

1′ Angriff Norwegen, doch Lahm hat den Braaten gerochen. Erste Ecke für Norwegen.

20:27 Frings?! ich glaub, es geht los. Kann doch nicht wahr sein. Welche Klöpse dürfen wir von Gomez diesmal erwarten? Kennt eigentlich jemand einen Norweger?

20:20 Einen schönen guten Abend aus Büblingshausen. Glotze läuft, Tee ist gebrüht, Netzer quakt. Alles bereit für ein… tja wofür eigentlich?

gclobes Auch Symbolik hat Bedeutung

von Günter Clobes

Es gärt an der Fußballbasis. Doch wird aus Wut auch alles gut? In der Frage der neuen Anstoßzeiten in der Bundesliga am Sonntag machen die Amateurvereine zaghaft, aber trotzdem deutlich mobil.

Im Fußballkreis Gelsenkirchen/Gladbeck/Kirchhellen etwa hat es auf dem Staffeltag soeben ein erstes Signal gegeben. 39 von 52 Vereinen haben sich dafür ausgesprochen, zum Auftakt der Rückrunde in den Kreisligen am 1. März nicht anzutreten. Eine Entscheidung soll diese Woche fallen. Selbst wenn die „Rebellen“ die Erfolgsaussichten ihrer Aktion nicht als sonderlich hoch einschätzen, zeigt das ganze erneut die Kluft, die zwischen DFB und seinen Mitgliedern an der Basis weiter wächst.

Wenn der DFB glaubt, das auf die DFL abwälzen zu können, wäre er auf dem Holzweg. Erstens ist er an der Entstehung der DFL – sagen wir’s einmal freundlich – nicht ganz unbeteiligt; zweitens saugt er selbst – nochmals freundlich – ziemlich viel Honig aus dieser Rechte- und Verwertungsorganisation; und drittens – jetzt nicht freundlich – steht er seinen Mitgliedern gegenüber in einer Verantwortung, die nicht nur in Festreden und Kampagnen zum Ausdruck kommen darf. Wenn es dem DFB ernst ist, eine wichtige gesellschaftliche Rolle zu spielen („Wer holt die Kinder von der Straße?“), dann muss er sich auch um die Anliegen, wenn nicht sogar Not derer kümmern, die die tatsächliche Arbeit auf der lokalen Ebene machen. In diesem Falle hätte das mindestens bedeutet, die Frage der Sonntagsspiele in der Bundesliga höher zu hängen und Einfluss auf die DFL zu nehmen. Sich jetzt nur wegzuducken und auf den Abzug des Gewitters zu hoffen, ist eine riskante Strategie. Auch wenn die Ausstandsdrohung in Gelsenkirchen und Umgebung jetzt vielleicht erst einmal nur symbolisch erscheint, ist Obacht geboten. Denn wenn die Basis nicht mehr will, ist selbst die mächtigste Organisation irgendwann gefährdet.

Willkommen zum Live-Twitter Bayern gegen Dortmund, die Konkurrenz hat gestern und vorgestern nicht gewonnen, wirds zum Spieltag der Bayern?

Kuck ich ausm Fenster auf die Straßen des Kiez sehe ich nur gesenkte Köpfe. St. Pauli spielt gegen Greuther Fürth. Greuther führt. 3:0

Fußballphysiognomie – Jürgen Klinsmann beweist es: Ein Jahr Trainersein bei Bayern München bedeutet sieben Menschenjahre (Weiterlesen …)

Aus meinem Live Blog für Zeit Online (per copy & paste):
Fazit Schlechtes Spiel. Miese erste Halbzeit, leichte Erhöhung der Aktivität und der Dramatik in der zweiten. Eine Schande, dass die Schalker für eine solche Leistung drei Heimpunkte bekommen. Man hätte sie wegen Passivität disqualifizieren müssen. Von den schön stürmenden Bremern der vergangenen Jahre ist auch nicht mehr viel zu sehen. Diego und Pizarro fehlen zudem. Seltsam oder auch bezeichnend, dass sich die Bremer nach dem Spiel selbst loben. Es gab so gut wie keine Strafraumszenen, Flanken erreichten allenfalls Kniehöhe. Technische Fehler, ungenaue Schüsse ausgehend von Spielfeldkoordinaten, von denen man nicht schießt, wenn kein Engländer im Tor steht. Und das gilt für beide Seiten. Von den ehemaligen, aktuellen und künftigen deutschen Nationalspielern (Westermann, Asamoah, Kuranyi, Mertesacker, Özil und vor allen Frings) wollen wir besser nicht reden. Zugegeben, sie waren wie alle bemüht, und es wurde gegrätscht und verteidigt. Aber heute sahen wir in der Tat den 9. gegen den 10. der Tabelle. Mittelmaß. Kampf. Unzulänglichkeit. Wovor hatten die Spieler Angst? Es geht ja nicht gegen den Abstieg.

Ganz schwach auch wieder der Schiedsrichter (Drees). Mindestens zehn Pfiffe, also Freistöße, zuviel. Mindestens. Die Bundesliga – ein Paradies für Faller wie Asamoah. Eigentlich müssten die Schiedsrichter pro Spiel fünf Elfmeter ahnden, wenn sie im Strafraum die selben Maßstäben anlegen würden wie außerhalb des Strafraums. Aber dafür fehlt ihnen das Rückgrat. Und sie bestreiten es auch vehement, dass sie zwei „Foul-Zonen“ kennen. Klar, müssen sie ja auch, wäre ja nicht regelkonform. Außerdem, warum gibt es so gut wie immer drei Minuten Nachspielzeit in der zweiten Halbzeit (übrigens so gut wie nie in der ersten) – unabhängig von dem, was passiert?

Ich hör jetzt auf, aber Sie können gerne kommentieren, wenn Sie sich registrieren. Ich freue mich über jede Wortmeldung. Haben Sie anderes gesehen als ich?

Endstand Schalke-Bremen 1:0 Nach drei Minuten Nachspielzeit, keiner weiß, warum so viel. Fazit folgt sogleich.

87′ Die Schlussphase ist wieder elendig. Schalke gelingen keine Konter, Bremen schafft es nicht in den Strafraum. Almeida schießt aus fünfunddreißig Metern. Ist das Optimismus oder Verzweiflung?

82′ Werders Tormann Wiese klärt zwanzig Meter vor dem Tor. Wäre fast unter dem Ball durchgesprungen. Stürmerwechsel Bremen: Harnik,der Österreicher, für Rosenberg, der heute gespielt hat wie ein Österreicher. Bei Schalke Sanchez für Farfan.

80′ Wenn die Schalker zu kontern versuchen, sieht das aus, als würden sie nicht wissen, dass es einen zweiten Gang gibt.

74′ Schaaf wechsel Bremens Abwehrchef Naldo aus (Niemeyer ersetzt ihn). Mit Marcel Reif weiß ich nicht, warum. Verletzt? Taktischer Wechsel? Ich würde ja Frings rausholen. Gelb für Jones wegen einer fiesen Bodenaktion.

72′ Frings vergisst beim Dribbling den Ball. Engelaars Laufstil eine Mischung aus Elefant, Pferd und Storch (SZ).

69′ Gute Gelegenheit zum Ausgleich: Özil-Freistoß fällt auf Naldos Schienbein, das den Ball leicht Richtung Tor beschleunigt. Aber wozu hat Neuer Hände?

65′ Bremens Linksverteidiger Boenisch, bereits mit Gelb verwarnt, mit dem x-ten Foul „muss“ ausgewechselt werden, und Pasanen nimmt seine Position ein. Oft waren Boenischs Fouls aber nicht so hart wie der Schiedsrichter und Marcel Reif es werteten. Asamoah fällt nun mal gern dramatisch.

61′ Rakitic geht, und Engelaar, der Mann mit dem wunderbaren Vornamen Orlando, kommt.

54′ Es kommt Musik ins Spiel. Zum ersten Mal muss Schalkes Keeper Neuer eingreifen und Rosenbergs Schuss entschärfen. Özil walzerte sich zuvor durch die Abwehr.

48′ Tor für Schalke 1:0 Nach einem sanften Freistoß von Farfan köpft Höwedes ins lange Eck. Es konnte nur nach einem Standard ein Tor fallen.

47′ Boenisch mit zwei groben Szenen: einmal gegen den Ball einmal gegen Rafinha.

16:28 Entnehme Twitter, dass Peter Lövenkrands heute für Newcastle United ein Tor geschossen hat. Kennt Ihr den Namen, liebe Schalker? Kuranyi, heute mit besonders feinem Bartstrich, kommt für Altintop. Wird mit leichten Pfiffen empfangen, aber ich hab auch mindestens ein halbes Dutzend Leute applaudieren hören.

Halbzeit 0:0 Erster Akt des Trauerspiels vorüber. Beide Mannschaften hängt die Angst sichtbar hinten aus den Hosen raus. Jeweils nur eine halbe Chance. Enorm viele Fehlpässe in den Mittelfeldern, schwacher Spielaufbau. Kaum mal ein Dribbling, nicht mal ein gefährlicher Schuss. Und was will Frings? Der kann doch in dieser Verfassung nicht für die deutsche Nationalmannschaft auflaufen. Gut, er kämpft, aber er kriegt ja nicht einen Ball zum Mitspieler.

Ich glaub, ich schalte um. Vor allem brauch ich nen Kaffee und ein bisschen Bewegung, bevor mir die Augen zufallen.

16:12 Wieso hat Schalke eigentlich Fabian Ernst verkauft? So kurz vor Ende der Transferperiode. Er war doch Stammspieler.

Jubel, als das Gegentor für Hoffenheim durchgesagt wird.

38′ Es ist ein schlimmes Spiel. Soeben hat Kobiashvili einen Freistoß vors Bremer Tor flanken wollen, und der Ball hat den Boden kaum verlassen. Danach hat Mertesacker wieder einen langen Pass auf die Schalker Verteidigung geknorzt.

32′ Ein Lichtblick in diesem Spiel der Mutlosen: Ivan Rakitic geht durch zwei Gegner durch und versucht es aus spitzem Winkel. Tim Wiese darf endlich fliiiegen. Wollt schon sagen: Rakitic, der mit Kroatien eine starke EM spielte, kanns doch nicht verlernt haben.

29′ Erste Pfiffe gegen Schalke – Rückpass von der Mittellinie.

26′ Ach, Du grüne Neune! Asamoah schießt mit seinem starken Fuß von der Strafraumecke. Der Ball trifft die Eckfahne. Sowas nennt sich Stürmer, sowas nennt sich (Ex-)Nationalspieler.

19′ Özil schlägt gute Ecken. Vielleicht ein Grund mehr dafür, dass man sich auf den deutschen Nationalspieler Özil freuen sollten. Löw hat ihn am Donnerstag für das Norwegen-Spiel nächsten Mittwoch nominiert. Er war ja auch bei der Türkei im Gespräch. Lies FAZ.

15′ Bremen ist bislang die „Heimmannschaft“: mehr Ballbesitz, mehr Drang nach vorne, eine Kopfballchance durch Naldo nach einem Eckball. Allerdings sehen wir viele leichte Ballverluste von Frings, Baumann, Metzelder, der vorhin den Ball unbedrängt ins Nichts gepasst hat. Viele Unterbrechungen durch den Schiedsrichter – erstens weil ordentlich gegrätscht wird (schieben wir es mal auf den Regen), zweitens weil ein deutscher Schiedsrichter pfeift. Stöhn.

Die Aufstellungen schnell nachgereicht:

Schalke: Neuer РWestermann, Bordon, H̦wedes, Rafinha РJones, Kobiashvili, Rakitic РFarfan, Altintop, Asamoah (Kevin Kuranyi sitzt auf der Bank)

Bremen: Wiese – Boenisch, Naldo, Mertesacker, Fritz – Baumann, Frings, Tzilois, Özil – Almeida, Rosenberg

Schiedsrichter: Jochen Drees

Zuschauer: 61.673 (ausverkauft)

15:22 Ich sitze auf dem Sofa und freue mich mit Ihnen, liebe Leser, auf das Spiel. Natürlich auf Ihre Kommentare. Wir haben uns für Schalke gegen Werder entschieden, weil in diesem Match die meiste Brisanz liegt; lesen Sie auch den Vorbericht der SZ. Beide Klubs spüren, dass sie an einer Epochenschwelle stehen könnten. Sehen wir gleich zwei Fußballruinen? Was besonders bei Werder zu fürchten ist, denn es ist die Mannschaft, die bis vor kurzem Liebling der Ästheten war (bis Hoffenheim kam und sie ablöste). Ohne dass mein Herz für Bremen schlägt – man musste seine Spielweise, von der noch immer Spuren zu erkennen sind, einfach mögen. Ãœber Schalke will ich nicht viel sagen, denn ich möchte keine religiösen Gefühle verletzen.

Interessant ist natürlich auch die Partie Gladbach gegen Hoffenheim, Letzter gegen Erster, Geschichte gegen Gegenwart, Tradition gegen Emporkömmling.

15:13 Haben sich Bremen und Schalke in den vergangenen daran verhoben, Bayern München Konkurrenz zu machen? Ist es nur eine schwache Saison oder werden die beiden Klubs Hoffenheim, Wolfsburg, Hertha und Hamburg dauerhaft den Vortritt lassen? Oder können beide die Saison noch retten? Bremen hat man ja schon häufiger zu früh abgeschrieben. Und die Verantwortlichen reden ja noch immer von den „internationalen Plätzen“.

15:10 Moin moin

gclobes Hooligan auf pädagogisch

von Günter Clobes

Der Wintermarkt ist geschlossen, und nach all den „Ahs“ über unerwartete Transfers (Kroos, Donovan , Boateng, Sanogo, Zdebel) und „Ohs“ über den Rückrundenstart (Bayern, Schalke, Bremen) bleibt ein bisschen Zeit, auf den Rest des Fußballbiz zu schauen.

Und da gibt es Erscheinungen, die den Blick verdienen. Allerdings ist es kein wohlwollender Blick, denn im Netz gibt es Sachen, das glaubt man nicht. Etwa das englische Online Game Little Hooliganz, das die ganze bigotte Maschinerie des Geldmachens mit Aspekten des Fußballs auf den Punkt bringt. Motto und Claim des Spiels ist „Werde der berüchtigtste, respektierteste und fieseste Hooligan, den die Welt je gesehen hat!“ Die Spieler müssen dazu prototypische Verhaltensweisen von Hools entwickeln, mit denen man Punkte sammelt. Grafik und Aufmachung generell zielt auf ein Publikum zwischen 7 und 16, das mittlerweile über 50000 Mitspieler umfasst.

In England hat das eine ungeheure Debatte und harte Kritik ausgelöst, die der Erfinder des Spiels, Chris Evans, auf sehr eigenwillige Weise zu entkräften versucht. „Dass User bei uns virtuell Baseball-Schläger kaufen und sich zu virtuellen Massenschlägereien treffen können, heißt nicht, dass sie dies auch in ihrem realen Leben tun werden“, erklärte Evans. Das Spiel sei lediglich eine Parodie auf Gewalt im Fußball. „Ich glaube, unsere User können zwischen Spiel und Wirklichkeit unterscheiden.“

Okay, dann sollte man dem Mann eigentlich noch dankbar sein. Das Spiel ist ja geradezu pädagogisch wertvoll. Und hey, was das für Perspektiven bietet: Heißt das nächste Spiel dann „Mein eigenes Guantanamo“ oder „Hitler für einen Tag“ – alles nur um zu verstehen, was pfui und bäh ist? Alles klar, ist nur eine Frage der Perspektive.

Im deutschen Profifußball ist die Meinung Konsens, dass einem die Politik das Leben schwer macht. Ãœberall Standortnachteile, die es zu bekämpfen gilt (die Vorteile fallen ihnen selten ein). Auf dem Sportbusiness-Kongress (Spobis) in München Anfang dieser Woche bekräftigte der DFL-Chef Christian Seifert auf dem Podium, dass die DFL an zwei politischen Fronten aktiv werden wolle: Die Länder wolle man dazu drängen, den umstrittenen Glückspielstaatsvertrag noch in diesem Jahr zu reformieren, der dem Staat das Monopol einräumt und die Sponsoring-Einnahmen der Liga verringert. Und die 20-Uhr-Grenze werde die Liga „juristisch klären“ lassen (Weiterlesen …)