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René Martens Für immer

von René Martens

Der Bildband „HSV-Tattoos. Fürs Leben gezeichnet“ zeigt auf mehr als 200 Seiten Fotos von Tätowierungen, die auf unterschiedlich phantasievolle Weise die Leidenschaft für den ewigen Bundesligisten ausdrücken. Hinzu kommen 34 Porträts und Interviews – über und mit Fans, die hier teilweise durchaus intime Teile ihres Körpers präsentieren. Eine Besprechung des Buchs findet sich in der taz. Bei zeit.de gibt es die opulente Bildergalerie dazu.

René Martens Hallo Berlin!

von René Martens

Am 26. Januar findet im Stadteilladen Zielona Gora, Friedrichshain, Grünbergerstraße 73 (U-Bahn Samariterstraße), ein bunter Abend rund um das Buch „Niemand siegt am Millerntor. Die Geschichte des legendären St.-Pauli-Stadions“ statt (mit Vortrags- und Lesungselementen). Beginn: 19.30 Uhr (pünktlich).

In der Berichterstattung über Israels Feldzug im Gazastreifen ging es bislang hauptsächlich um die kriegerischen Aktionen dort, um Tote und Verletzte und um die weltweite Empörung gegen diese Aggression. Dass die aber nicht nur hunderttausendfach auf der Straße geäußert wurde, sondern auch auf Europas Fußballfeldern, blieb ein wenig unbeachtet.

Spektakulärster Fall mit Folgen war in Spanien der von Kanouté, malischer Nationalspieler bei FC Sevilla. Er wurde mit einer Strafe von 3.000 Euro belegt, weil er bei seinem Torjubel im Pokalspiel gegen La Coruña ein T-Shirt unter dem Trikot zeigte, das in mehreren Sprachen das Wort „Palästina“ zeigte. Der spanische Fußballverband sah darin einen Verstoß gegen den Artikel 120 seiner Spielordnung, der jegliche Werbung (also auch politische Äußerungen) in Wort oder Bild bei Strafe verbietet. Das Vergehen wird im übrigen mit einem „schweren Foul“ auf eine Stufe gestellt. Ähnlich sieht das übrigens auch die Fifa, die solche Aktionen auch sanktioniert.

Gut, dann hat Kanouté wohl gegen diese Regel verstoßen – so weit, so schlecht. Dass er aber die gleiche Summe an Strafgeld zu bezahlen hat wie etwa, um in Spanien zu bleiben, Espanyol Barcelona dafür, dass seine Fans bengalische Feuer aufs Spielfeld geworfen haben, oder Betis Sevilla für „Fans“, die sogar Nazi-Symbole zeigten, hinterlässt schon einen sehr, sehr merkwürdigen Geschmack (von Atletico Madrids Anhängern und ihren Schneebällen gegen Bilbaos Torhüter einmal abgesehen, was mit lediglich 600 Euro geahndet wurde).

Apropos, wo wir gerade dabei sind: Hat jemand schon mal gehört, dass etwa Kaka und seine anderen missionswütigen Kollegen für ihre Jesus-Werbung auf den Unterziehleibchen ebenfalls belangt worden sind?

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