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Lars Klingenberg ist ein User von MyHeimat, einem Mitmach-Portal für allgemeine Lokalnachrichten in Text und Bild, unter anderem Sport, auch Fußball. Das Prinzip Bürgerreporter. Früher war er zehn Jahre lang als Trainer im Jugendfußball tätig, heute tourt er als Turniersprecher durch Norddeutschland. Lars Klingenberg hat mir gemailt und mich auf einen Artikel hingewiesen, den er dort veröffentlicht hat und den ich leicht gekürzt wiedergebe:

Wie mir der Niedersächsische Fußball-Verband (NFV) per E-Mail bestätigt, ist es verboten, Fotos von Amateurfußballspielen (egal ob Jugend, Herren oder Frauen) auf MyHeimat zu veröffentlichen. MyHeimat ist ein öffentliches Forum, das kommerziell betrieben wird. Da es aber noch keine Grundsatzentscheidung der Gerichte im Hartplatzhelden-Fall gibt, duldet es der NFV zunächst, dass Bilder auf MyHeimat veröffentlicht werden.

Sollte das BGH zugunsten der Verbände entscheiden, wäre es ein gewaltiger Einschnitt in die Berichterstattung auf MyHeimat. Textbeiträge von Fußballspielen dürften zwar weiterhin veröffentlicht werden, aber ohne Bilder. Der DFB will, dass man Fotos und Videos auf dem hauseigenen Portal fussball.de (dem kommerziellen Ergebnisportal des DFB), veröffentlicht, angeblich damit der DFB die laufenden Kosten decken kann, wie mir Steffen Steffen Heyerhorst (Referat Vereins- und Verbandsrecht/Rechtsabteilung des NFV) in der Mail mitteilt.

Wichtig ist, dass der Amateurfußball seine Lobby wie Hartplatzhelden und MyHeimat behalten kann, da die Hobby-Fotografen und -kameraleute keinen Cent durch die Beiträge verdienen. Im Gegenteil, einige haben sogar Kosten, die sie aus eigener Tasche zahlen. Persönlich hoffe ich, dass der DFB kein Recht bekommt, denn der Amateurfußball muss das bleiben was er ist: Fußball mit Herz und Verstand, wo Papa und Mama mit der Kamera hinter dem Tor stehen, um das Kind zu fotografieren und zu filmen.

Zitat Heyerhorst:

Der DFB und seine Mitgliedsverbände stellen den Vereinen derzeit bereits das Portal „fussball.de“ [Anführungszeichen im Original, OF] für die Platzierung von Inhalten aus dem Amateurfußballsport zur Verfügung. Die Nutzung dieses Portals und die damit verbundene Steigerung der Popularität und der damit einhergehenden Vermarktungsmöglichkeiten trägt im Ãœbrigen dazu bei, dass die für die Organisation und Durchführung des Spielbetriebs entstehenden Kosten für die erforderlichen DFBnet – Komponenten (EDV-Module, etc.) nicht zu Lasten der Mitgliedsvereine weitergereicht werden müssen. Es handelt sich insofern um eine teilweise Refinanzierung durch eine bisweilen erst teilweise und am Anfang stehende Vermarktung des Amateurfußballs.

Ich habe die Mail auch gelesen. Anscheinend will der NFV sein Amateurfußball-Monopol auf Bilder ausweiten. Heyerhorst schreibt, dass sich der NFV nach einem möglicherweise positiven BGH-Urteil überlegen werde, wen er abmahnen wird: „Es geht darum, im Einzelfall die Spreu vom Weizen zu trennen, das heißt, den Amateursport sich dort – gegebenenfalls unter Inkaufnahme eines Eingriffs in die Medien- und Vermarktungsrechte – entfalten zu lassen, wo kein vorwiegender kommerzieller Hintergrund besteht.“ Wen er damit meint, darüber darf von jetzt an spekuliert werden. Auf jeden Fall sollten alle Lokalzeitungen die Ohren spitzen.

Ingrid lädt auf Hartplatzhelden so dolle und verbotene Dinge hoch wie das hier:

Sie benötigen eine aktuelle Version des Flash-Players, damit dieses Video angezeigt werden kann.
Flash-Player aktualisieren.

Als sie von der Ansicht des NFV in Sachen Bildrecht erfährt, platzt ihr die Hutschnur. Den Verbänden schreibt sie, in den Blog-Kommentaren, hinter die Ohren:

Wer stellt die Fotos und Videos kostenlos zur Verfügung? Das sind Privatleute und Fußballanhänger, die sich für den Fußball engagieren. Ich als private Fotografin/Videofilmerin möchte mir aber das beste Angebot aussuchen, eine gute kostenlose Darstellung meiner „Produkte“ erreichen, die userfreundlich und einfach ist. Als Beispiel nur mal: eine Dia-Show der eingestellten Fotos zu einem Spiel gibt es auf fussball.de nur in falscher Reihenfolge. Oder ich müsste meine Fotos alle umbenennen. Will man eins downloaden, muss man wieder eine andere Funktion wählen. Ich stelle aber meine Fotos den Spielern und Anhängern zur Verfügung, entweder nur zum Anschauen oder auch zum Download. Ich habe gerade vorgestern bei einem Pokalspiel über 120 Fotos gemacht und in einem meiner vielen Fotoalben hochgeladen (ab Foto Nr. 30 = Pokalspiel). Einfach Foto anklicken und Dia-Show starten.

Ich sitze doch nicht nachts bis 4 Uhr daran, die Fotos zu bearbeiten, um damit dann die Plattform der Verbände zu refinanzieren. Die Verbände stellen sich selbst ein Bein mit ihrem Vorgehen. Zurzeit lade ich noch gelegentlich Fotos und Videos bei fussball.de hoch, wenn ich aber keine Freiheiten mehr haben sollte nach einem entsprechenden Gerichtsurteil, dann können die Verbände von mir aus sehen, woher sie Video- und Fotomaterial kostenlos für ihre Plattform bekommen.

Ein Hinweis zur Wortwahl, die sich hier und da einschleicht: „Kommerzielle Plattform“ – das soll nach Abzocke klingen. Kommerziell ist übrigens auch der Blumenladen nebenan. Und der Wurstbudenbesitzer und das Taxiunternehmen. „Kommerziell“ ist in diesem Fall die Polemik des Gegners, der offenbar nur in diesen Kategorien denken kann. Man muss ja nur mal auf fussball.de gehen, um zu erkennen, was los ist. (Im Impressum ganz oben: René Obermann, kennen Sie den?)

Wenn man sich auf den richtigen Begriff konzentriert, kommt man dem Problem auf den Grund: Wir, sei es MyHeimat, der Hannoveraner Lokalsender H1 (der in der Mail auch genannt wird) oder die Hartplatzhelden, sind private Medien. Und das ist, was stört: Privatinitiative für den Fußball. Dafür gibt es einige Beispiele, von denen ich demnächst erzählen werde. Also auf die Worte achten, sie entscheiden Kriege Prozesse. Warum statt „kommerziellen“ nicht von „voll-steuerzahlenden“ Websites reden? Angriff statt Abwehr!

Oh je, ich müsste mir dann ein anderes Twitter-Bild zulegen, denn an diesem, das mich im Jahr 2004 als Spielertrainer der SG Reiskirchen/Niederwetz beim 3:0 gegen den SV Volpertshausen zeigt und mein Stellungsspiel belegt, hätte ich keine Rechte mehr:

Libero Fritsch

32 Kommentare

  1. nona schrieb am 22. August 2009:

    Diese Neigung zum „hinter die Ohren schreiben“ kommt mir auch öfters, wenn mir ob des manigfaltig Fan-aversen Verhaltens der Verbände mal wieder die Galle hochkommt. In meinen Gedanken manifestiert sich das gewöhnlich als eine Form von „was glauben die verdammtnochal eigentlich, wer sie sind“. Wirklich, was denken sich diese DFB-Figuren eigentlich? Glauben die allen Ernstes, dass ihnen Fussball „gehört“, dass jedes mal, wenn irgendwo ein Mensch aus eigener Motivation gegen einen Ball tritt, sie irgendwelche Rechte daran geltend machen könnten? Unfassbar.

  2. MaxR schrieb am 22. August 2009:

    Kann ich mich als Spieler gegen die kommerzielle Veröffentlichung durch die Verbände wehren?
    Recht am eigenen Bild und so?
    Als „Mensch in der Masse“ oder als typischer Vertreter trete ich ja nicht auf, wenn gerade mein zB Flugkopfball mit verzerrtenm Gesicht oder meine Old-School-Blutgreatsche abgebildet wird, oder?

  3. Jürgen Kalwa schrieb am 22. August 2009:

    Ich komme bei dem Brief vom NFV zu einer anderen Wertung. Hier zeigt sich zum ersten Mal eine (verbandsseitige) Haltung, die das Thema weniger von der juristischen Seite her angeht als von einer pragmatischen. Warum ist das wichtig? Weil eines der Argumente der Fans ist, dass ihre Bilder und Videos dem Amateurfußball dienen. Wenn die Verbände das verstehen und einsehen, sind wir einen ganzen Schritt weiter. Dann geht es eher um Nuancen und Lösungen wie die in den (leider gescheiterten) Verhandlungen der Hartplatzhelden mit dem WFV. Dann können auch unterschiedliche Webplattformen entstehen, die allesamt im Wettbewerb miteinander an einer Verbesserung solcher Mitmach-Medien feilen werden.

    Den Hinweis darauf, dass die Verbände irgendwelche exklusiven Bildrechte hätten, würde ich nicht weiter beachten. Das ist rechtlich längst geklärt: Es handelt sich bei Fußballern um „relative Personen der Zeitgeschichte“. Die haben weder als Einzelperson noch vertreten durch irgendjemand anderen (Verein, Verband), die Möglichkeit, eine Veröffentlichung zu verhindern.

    Der Knackpunkt sind nur die Abspielplattformen. Es gibt zum Beispiel – abgestützt übers Presserecht – keinen Streit darüber, was klassische Medien tun. Die sind, obwohl durch und durch kommerziell, auch nicht in ihrer Arbeit bedroht (auch nicht, wenn sie Videos drehen).

    Dieses Gütesiegel „Presse“ wird den neuen Medien jedoch vorenthalten. Das liegt an den Köpfen, die solche Dinge entscheiden. Sie können sich nicht vorstellen, dass sich Dinge wie der Medien- oder Pressebegriff ändern. Und dass sich die Beteiligung des einzelnen am Medienalltag aufgrund der technologischen Entwicklung wandelt.

  4. Oliver Fritsch schrieb am 22. August 2009:

    Ich sags ja immer wieder: Es geht uns an den Kragen, weil wir Internet sind. Diesen Prozess würde man einem etablierten Medium nicht machen. Kann das bitte jemand mal den Weltendeutern beibringen, die ständig vom Internet als rechtsfreiem Raum phantasieren?

    Andererseits bin ich mir nicht sicher, ob nicht auch die Lokalzeitungen Einschränkungen fürchten müssen, wenn es erstmal ein Grundsatzurteil im Sinne des DFB gibt.

  5. James Barrante schrieb am 23. August 2009:

    Ich befürchte, daß der BGH im Sinne der Verbände urteilen wird. Das zu erwartende Urteil wird sicherlich einen so großen Spielraum lassen, daß die Verbände nicht nur gegen Portale wie myheimat.de vorgehen. Auch lokalfokussierte Portale (wir gehören zum SWFV) wie z. B. Kuseler Fenster oder die Website des Kreisklassen-Vereins FC Germania Hütschenhausen werden sich wohl direkt oder indirekt mit „denen“ auseinandersetzen müssen.

    Hat man uns nach dfbnet gefragt? Nein. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, daß fussball.de die Gelddruckmaschine der Telekom im Namen des DFB ist: Das sportaffine Volk füttert sie fleißig, damit die Telekom ihre Investitionen ins dfbnet gewinnbringend zurückbekommt, ohne zu wissen, daß es dem DFB nicht um den Geist des Sports geht, sondern um ein paar Cent Werbeeinnahmen pro Klick. Und jeder Klick, der auf einem unabhängigen Portal landet, ist nuneinmal ein entgangener Klick für „die“. Die im Grundgesetz gewährte Pluralität der Meinungsbildung ist einmal mehr gefährdet.

    Im Zusammenhang ist das Thema Lokalzeitungen keineswegs übertrieben. Etliche Berufsfotografen, die im Auftrag der Ludwigshafener „Rheinpfalz“ Bilder von Spielen der Kreisklasse bis zur Verbandsliga machen, und darauf hoffen, daß ihr Foto am nächsten Tag veröffentlicht wird, werden wohl einpacken, wenn ihre Verdienste ob der hohen Lizenzgebühren zusammenschrumpfen.

    Die Gier ist zum Kotzen: Was einst bei den ÖR-Sendern begann (keine Filme vom Bundesligaspiel bis nach so und soviel Uhr im Ersten) wird jetzt schrittweise bis in die untersten Klassen forciert. Armes Deutschland. Vielleicht wird es Zeit für die Gründung eines Parallelverbandes. Dabei will ich die Arbeit von lokalen Verbandsfunktionären nicht in Abrede stellen: Unser verantwortlicher SWFV-Kreisleiter hat von dieser Geschichte bestimmt noch keinerlei Kenntnis.

    Ãœbrigens bekam ich von Stefan Krempl die Genehmigung, seinen Artikel auf heise.de in unserer Stadionzeitschrift abzudrucken. Je mehr von diesem Wahnsinn erfahren, desto besser.

    Ihr habt unsere Solidarität.
    FC Germania 1910 e. V.

    James Barrante
    Schriftführer

  6. Reiner Grundmann schrieb am 23. August 2009:

    Ich meine, dass die Gründung eines Parallelverbandes nicht die richtige Aktion wäre. Wir sollten jedoch nicht nur debattieren, sondern endlich dazu kommen, für unsere Rechte in unserem Verband zu kämpfen. Die Problematik die ich dabei sehe, ist aber das Desinteresse vieler Vereine und die fehlende Solidarität innerhalb der großen „Familie“ der Amateure. Das Desinteresse geht soweit, dass man selbst klaglos den Untergang des eigenen Vereins in Kauf nimmt.

  7. Ingrid schrieb am 23. August 2009:

    Habe gerade mal geschaut, was es für einen Artikel auf heise.de von Stefan Krempl gibt:
    http://www.heise.de/newsticker/DFB-Landesverband-will-Fussballfotos-von-Buerger-Reportern-untersagen–/meldung/144103
    142 Kommentare gibt es noch zu lesen…

  8. Ingrid schrieb am 23. August 2009:

    Habe dem Heise-Bericht einen Kommentar hinzugefügt:
    http://www.heise.de/newsticker/foren/S-Unterstuetzung-im-Prozess-gg-die-Verbaende/forum-164483/msg-17258918/read/

  9. Henry82 schrieb am 23. August 2009:

    [„Zitat Heyerhorst:

    Der DFB und seine Mitgliedsverbände stellen den Vereinen derzeit bereits das Portal “fussball.de” [Anführungszeichen im Original, OF] für die Platzierung von Inhalten aus dem Amateurfußballsport zur Verfügung. Die Nutzung dieses Portals und die damit verbundene Steigerung der Popularität und der damit einhergehenden Vermarktungsmöglichkeiten trägt im Ãœbrigen dazu bei, dass die für die Organisation und Durchführung des Spielbetriebs entstehenden Kosten für die erforderlichen DFBnet – Komponenten (EDV-Module, etc.) nicht zu Lasten der Mitgliedsvereine weitergereicht werden müssen. Es handelt sich insofern um eine teilweise Refinanzierung durch eine bisweilen erst teilweise und am Anfang stehende Vermarktung des Amateurfußballs.“]

    Öhm, mal ne ganz doofe Feststellung:
    Hätte niemals irgendjemand Photos oder Videos aus dem Amateurfußballbereich auf irgend einer Internetseite veröffentlicht, dann wären die Verbandsfunktionäre doch nie im Leben auf die Idee gekommen, dass solche auf fussball.de veröffentlicht werden sollen geschweige denn diese dort selbst zu veröffentlichen.

    Ergo gäbe es auch keine von Herrn Heyerhorst propagierte mögliche „…Steigerung der Popularität und der damit einhergehenden Vermarktungsmöglichkeiten…“ durch eben jenes Bild- und Filmmaterial.

    Und hat überhaupt schonmal jemand vom DFB beauftragte Kamerateams bei einem Amateurfußballspiel gesichtet? Ich jedenfalls nicht. Folglich scheint es für die auch nicht sehr attraktiv zu sein, beispielsweise Ausschnitte von Ascheplatzspielen zu präsentieren.
    Und überhaupt sind es nur kurze Ausschnitte solcher Spiele, über die diskutiert wird und keine Partien in voller Spiellänge. Deswegen ein Theater zu veranstalten, ist doch Humbuk.
    Und wenn der DFB sich schickt, doch einmal selbst aufgenommenes Material auf Fußball.de zu veröffentlichen, wäre es noch früh genug, über die rechtlichen Modalitäten zu verhandeln…

  10. Ingrid schrieb am 24. August 2009:

    @ Henry82, zu Deinem Kommentar:

    Ich kann mich an folgendes erinnern – März 2007: unter http://www.fusssball.de gab es schon den Ergebnisdienst, seit einiger Zeit wurde eine Community angekündigt oder wie das heißen sollte. Da ich aber dort nie auf Unterseiten geklickt habe außer mir die Ergebnisse anzuschauen, hatte ich das nicht weiter verfolgt. Dann war die Cebit und die Eröffnung der Community findet mit Oliver Bierhoff satt (so habe ich das in Erinnerung). Habe dann dazu auch den Bericht bei fussball.de gelesen.

    Ende November war http://www.hartplatzhelden.de online gegangen, dort hatte ich schon einige Videos hochgeladen. Mitte März wurde die Seite erweitert und man konnte sich für die Community anmelden. Ich habe das wohl an einem Tag bei den beiden Portalen gemacht.

    Jetzt habe ich gerade über google noch mal geschaut, ob es etwas über den Start der Community bei fussball.de gibt und das habe ich gefunden:

    16.03.2007: http://www.telekom.com/dtag/cms/content/dt/de/295854;jsessionid=4F9BD4205A2627FF3D8F3C4A22612EC8

    http://www.sfv-online.de/archiv-3-2007-289.html

    http://www.computerbild.de/artikel/cb-Messe-Cebit-Fussball.de-Plattform-fuer-deutsche-Fussballfans-1688877.html

    11.09.2007:
    http://blog.handelsblatt.de/indiskretion/eintrag.php?id=1498
    Darin erwähnt: (siehe S. 22)qualiklick.net/downloads/WuV_markenwelten.pdf

  11. Ingrid schrieb am 24. August 2009:

    Ergänzung: Ein Auszug aus der v.g. PDF-Datei (S.. 22):

    __Mit dem Deutschen Fußball-Bund und seiner
    Tochter DFB Medien sowie der Deutschen Telekom
    als Betreiber stehen hinter fussball.de zwei prominente
    Partner. Noch wichtiger aber ist das Engagement
    der 6,3 Millionen DFB-Mitglieder selbst.
    „Die Plattform lebt von den Inhalten der User“,
    erklärt Erkel das Konzept. „fussball.de ist eine Web-
    2.0-Plattform. Informationen und Kommentare zu
    Teams und Vereinen werden eingestellt, Bilder und
    Videos hochgeladen und sich mit anderen Fans
    und Vereinen ausgetauscht.“__

  12. Oliver Fritsch schrieb am 24. August 2009:

    @Henry82: Die FR schrieb: „Es riecht nach Ideenklau.“
    http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/medien/1648031_Hartgeldhelden.html

    @James Barrante: Die Mauer steht auch nicht mehr.

  13. Oliver Fritsch schrieb am 24. August 2009:

    meedia.de hat auch was dazu geschrieben, sind aber kleine Fehler drin:
    http://meedia.de/details/article/dfb-landesverband-will-fan-fotos-verbieten_100022737.html

  14. Ingrid schrieb am 24. August 2009:

    Auch im Heise-Bericht stimmt nicht alles – dort wird geschrieben:
    „Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, da die Hartplatzhelden in Revision vor dem Bundesgerichtshof gegangen sind. Trotzdem will es der NFV bereits jetzt nicht dulden, dass Bildmaterial von Fans auf werbefinanzierten Web-2.0-Portalen erscheinen. Stattdessen sollen die Aufnahmen allein auf die mit vielen Werbebannern bestückte Plattform fussball.de wandern, welche die Deutsche Telekom für den DFB betreibt“

    In dem Bericht von Lars Klinkenborg http://www.myheimat.de/lehrte/beitrag/121320/hartplatzhelden-und-die-folgen-fuer-andere-portale-teil-2/
    hat er aber geschrieben:
    Da es ABER noch keine Grundsatzentscheidung der Gerichte im Fall von Hartplatzhelden.de gibt, duldet es der NFV, dass weiterhin Bilder zu Berichten auf MyHeimat veröffentlicht werden.

    Diese Berichterstattung ist dann von den Medien aber auch nicht ok.

  15. Carsten schrieb am 24. August 2009:

    Einen Link zum Thema will ich weiterreichen:
    http://www.oberrad05.de/mambo/index.php?option=com_content&task=view&id=2727&Itemid=1

  16. Ingrid schrieb am 24. August 2009:

    Der Bericht unter http://meedia.de/details/article/dfb-landesverband-will-fan-fotos-verbieten_100022737.html wurde inzwischen aufgrund Aufforderung von Lars Klinkenborg geändert.

  17. MS schrieb am 25. August 2009:

    So, ich noch einmal mit zwei „Programm“hinweisen. Hatte ja hier (http://www.direkter-freistoss.de/2009/07/29/dfb-hfv-video-philippstal-verbot-monopol/) bereits auf den Offenen Kanal (radioweser.tv) Bremen hingewiesen.
    Der Verein TuRa Bremen ist heute bzw. morgen mit seiner Sendung dran um 20:00 bzw. 21:00. Wie drüben schon erwähnt, viel Vereinsleben und ein Bericht zum B-Jugendsaisonstart und den Perspektiven. Wird gestreamt. Ist ja nicht erlaubt, sach‘ ich mal so, wenn ich so die Einträge der letzten Tage Paroli laufen lasse.
    Am Freitag/Samstag/Sonntag dann der glorreiche SVW aus Bremen mit seiner Sportline um 21:00/13:00/21:00. Inhaltsangaben konnte ich dazu bisher nicht finden; gibt vllt. auch gar kein Fußball. Ein Hinweis ins Blaue.

    Wie gesagt – Probleme hat es m.W. bisher nicht dazu gegeben. Zumindest zeichnet sich da mMn. ein uneinheitliches Bild in/zwischen den Verbänden ab.

    Eine Frage: Hat jemand einen Überblick über die Haltung anderer Sportverbände; haben die Rechte reklamiert, wie gehen die damit um, etc? Gibt es da Kontakt/Austausch, eventuell ebenfalls Urteile?

  18. Tobi schrieb am 25. August 2009:

    Das naechste ist dann die Berichterstattung – und die Lokalzeitungen ohne Lizenzen dafuer muessen so schreiben wie Computerspiele ohne Namensrechte: „Mit einem Traumtor setzte Mittelfeldspieler Bulluck den Endstand.“

  19. Ingrid schrieb am 25. August 2009:

    @ MS, habe gerade versucht radioweser.tv zu empfangen, aber bei mir kommt nur ein Ton (stückchenweise).

  20. Oliver Fritsch schrieb am 25. August 2009:

    @MS: Der WFV scheint einen Musterprozess gegen uns zu führen, das lässt sich aus verschiedenen öffentlichen Äußerungen schließen. Das war nicht von Anfang an so, ursprünglich hatten wir Unterstützung aus Brandenburg. Ganz am Anfang sogar die des DFB. Ich habe noch ein Videoaufruf von Oliver Bierhoff in meinen Dateien. (Angeblich kursiert es sogar im Internet.)

    Wen ein Urteil gegen uns alles treffen würde, darüber kann man nur mutmaßen. Gehe aber mal von einem großen Kreis aus, nicht nur originäre Internet-Medien.

  21. MS schrieb am 26. August 2009:

    Schade, Ingrid. Stream klappt sonst aber ganz gut, kann ich aus eigener Erfahrung sagen; selbst jetzt an meinem Dienst-PC. Vielleicht noch einmal den anderen Player probieren?!
    Ich selbst hatte gestern keine Gelegenheit. Spannender dürfte ohnehin der Freitag werden.

    @Oliver
    Ich glaube, da ist ein Mißverständnis. Ich meinte nicht andere Fußballfachverbände, sondern Verbände anderer Sportarten. Dort gibt es ebenfalls diverse freie und unabhängige Angebote. Wie stehen die Verbände von Basketball, Handball, Tischtennis, Badminton usw. zu solchen Angeboten? Und gibt es einen Austausch/Kontakt zu den „anderen“ Unabhängigen? Dürfen die mehr als ihr, wenn ja warum, wenn nein, auf welcher Basis? Wie machen die das dann, mit welchen Verantwortlichen haben die geredet? Gibt es Einigungen, vielleicht sogar schriftlich fixiert, gibt es Gerichtsurteile, was dürfen Vereine? Möglicherweise gibt es auch keine derartigen Angebote, aber die Verbände nutzen aus eigenem Antrieb den Youtube-Kanal – wieso, wer, warum?
    Einige Fragen beantworten sich natürlich von selbst, aber ich könnte mir vorstellen, das eine Ansicht, Verbände hätten Exklusivrechte auf den Amateursport, sich nicht durchhalten lässt, wenn man mal über den Tellerrand schaut. Und, btw., sagt – und was – der DOSB etwas dazu?
    (Wieder viel zu viel geworden)

  22. Ingrid schrieb am 26. August 2009:

    Hier die niedersächsische Diskussion bei der NFV:
    http://www.nfv-www.de/page.php?id=35&btr=14597

  23. Ingrid schrieb am 26. August 2009:

    Im Heise-Bericht gibt es jetzt ein Update:
    http://www.heise.de/newsticker/DFB-Landesverband-will-Fussballfotos-von-Buerger-Reportern-untersagen-Update–/meldung/144103
    Innerhalb des Artikels mit [Update: ….] gekennzeichnet.

  24. Ingrid schrieb am 26. August 2009:

    Ich habe gerade o.g. Link zur NFV-Diskussion folgenden Kommentar abgegeben:

    Was bedeutet eigentlich kommerziell?Es wird immer von den Verbänden gesagt, die Veröffentlichung auf „kommerziellen“ Angeboten ist untersagt.

    Aus dem Text von Lars aus den NFV-Angaben:

    „Ein Portal jedoch, welches sich lediglich an den Leistungen anderer (des NFV und seiner Mitgliedsvereine) bedient und diese ohne entsprechende Gegenleistung in kommerzieller Hinsicht, d.h. mit Gewinnerzielungsabsicht, vermarktet, würde unsererseits unverzüglich abgemahnt werden.“

    Wenn ich diese Aussage mal auf die Hartplatzhelden beziehe: Sie bedienen sich nicht der Leistungen des NFV und seiner Mitgliedsvereine sondern der Leistung des Filmers und der Spieler, die auf dem Platz stehen. Die Spieler erzeugen das Tor, die Torwartparade oder Spielszene, die in dem Video abgebildet wird. Der Filmer finanziert Kamera und PC zur Erstellung des Clips.. Die Spieler möchten, dass ein Video mit ihnen bei den Hartplatzhelden erscheint, die Vereine haben auch nichts dagegen. Die Hartplatzhelden stellen Webspace und Traffic kostenlos den Vereinen zur Verfügung, wollen diese Kosten natürlich gerne durch Werbung wieder hereinholen. Müsste doch ganz legitim sein. Und wenn der Betreiber so einer Plattform diese für die Benutzer attraktiv gestalten will, kostet das auch sehr viel Arbeitsensatz. Spieler, Vereine sowie Fußballanhänger profititieren davon. Die Community bei fussball.de wird doch sicher nur von bezahlten Mitarbeitern betrieben und nicht von Ehrenamtlichen. Trotzdem liegt dort einiges im Argen in der Gestaltung und Bedienerfreundlichkeit, teilweise wird dieses nur bemerkt und geändert, wenn ich den Zeitaufwand betreibe und Hinweise gebe, was geändert werden sollte. Wenn es dann ein Angebot gibt wie die Hartplatzhelden, wo mit viel Herzblut die Seite gestaltet wird, ziehe ich das einfach z.B. fussball.de vor. Warum stellen sich die Verbände nicht dem Wettbewerb oder kooperieren z.B. mit den Hartplatzhelden?

    Und zum Abschluss: Was macht fussball.de bzw. die Verbände? Sie bedienen sich kostenlos der Videos und Fotos von Fotografen und Filmern, die mit viel Engagement den Amateurfussball unterstützen wollen und verbieten diesen Leuten, sich in mehreren Portalen zu engagieren. Was bekommen denn die Filmer und Fotografen für eine Gegenleistung, dass sie ihre „Produkte“ bei fussball.de einstellen und damit das Portal finanzieren helfen?

  25. Ingrid schrieb am 27. August 2009:

    Habe ein neues Diskussionsthema erstellt:
    http://www.diefussballecke.de/kloenecke/showthread.php?tid=590

  26. timo v. aus n. schrieb am 29. August 2009:

    moin oli,
    schöne grüsse aus niederwetz…
    das foto von dir als libero hast du doch nicht nur als „flankierende maßnahme“ ans ende dieses berichtes gestellt?!
    in wirklichkeit wolltest du nur nochmal erwähnen, das wir damals den svv abgeledert haben 😉

  27. Oliver Fritsch schrieb am 29. August 2009:

    Erwischt, durchschaut, bloßgestellt. Hast Recht, Timo. Letztlich kann man all mein Tun auf dieses Motiv zurückführen.

  28. Michael Flemming schrieb am 29. August 2009:

    Seit einiger Zeit widme ich meine Freizeit einem kleinen, mittlerweile sehr beliebten Blog zu meinem Heimatverein, dem Achtligisten SSV Hommertshausen. Zwar unterliegen wir im Hessenland nicht dem NFV, sondern dem HFV, doch auch der beginnt anscheinend mittlerweile kleinen Kreisliga-Vereinen zu untersagen Videos von Spielen im Internet zu veröffentlichen.

    Genau das tue ich aber auf meiner Homepage. Nach jedem Spiel biete ich dort all denen, die das Spiel nicht sehen konnten einen kleinen Spielbericht plus Bildmaterial und Highlight-Videos. Und damit soll ich Rechte verletzten, weil das Spiel, das ich gesehen und gefilmt habe ein „Produkt“ oder „Eigentum“ des HFV oder DFB oder was auch immer sein soll???

    Was genau tun diese Verbände für den Amateurfußball in untersten Ligen außer Spielpläne festzulegen? Für eine Berichterstattung wird doch überhaupt nicht gesorgt. Das soll an sich ja auch kein Problem sein, schließlich gibt es „da unten“ in den Niederungen der Kreisligen tausende Vereine, womit ich weder vom HFV noch vom DFB verlangen kann jeden Verein mit angemessener Berichterstattung zu würdigen. Jedoch könnten sich diese Verbände doch freuen, das Menschen wie ich ihre Zeit opfern um diese Lücke etwas zu schließen. Es ist MEINE Zeit, die ich opfere, sowie MEIN Geld das ich investiere. Wenn ich mit meiner Kamera fotografiere und filme und das dann online veröffentliche, sollen diese Bilder, obwohl von mir aufgenommen, nicht mein Eigentum sein??

    Für mich ist das einfach nur lächerlich!

  29. Ingrid schrieb am 29. August 2009:

    @Michael, genauso sehe ich das. Ich habe zwar keine eigene Homepage oder Blog, ich nutze für das Hochladen eben verschiedene Portale und die Links gebe ich auf der Vereineshomepage an.

  30. Ingrid schrieb am 31. August 2009:

    Das habe ich gerade bei den NFV-Diskussionen gepostet, ob es freigegeben wird, muss man noch abwarten:

    Veröffentlichung privater Spielfotos vom Amateurfußball

    In dem Thema betr. Medien-§ (http://www.nfv-www.de/page.php?id=35&btr=14597) wurde es schon angesprochen, dass der NFV evtl. auch gegen die Veröffentlichung von Spielfotos vorgehen will, falls diese auf „kommerziellen“ Seiten veröffentlicht wurden (nach einem endgültigen Urteil im Hartplatzhelden-Fall)

    Machen sich die Verbandsherren eigentlich darüber Gedanken, was das für ein Eingriff in die ehrenamtliche Arbeit von Fußballanhängern ist? Wenn am Amateurfußball interessierte Menschen sich die Arbeit machen, über ein Spiel mitsamt Fotos zu berichten, dann sollte das doch auf jeden Fall eine positive Sache sein, egal auf welcher Plattform so ein Bericht erscheint.
    Gerade auf „kommerziellen“ Anbieterseiten erreicht man wahrscheinlich mehr Leser als auf privaten Seiten und Fotos machen einen Bericht einfach interessanter. Wenn die Verbände alle Fußballanhänger dazu zwingen wollen, ihre Fotos nur noch bei fussball.de hochzuladen, dürften viele irgdenwann die Lust an ihrer Unterstützung verlieren oder einfach zu sagen: das mache ich nicht mehr mit.
    Die privaten Fotografen (gilt auch für Videoclips) haben Kosten durch ihre Tätigkeit und einen großen Zeitaufwand, aber aus Liebe zum Fußball wird das in Kauf genommen. Wenn dann aber die Verbände diese Menschen dazu verpflichten wollen, ihre „Produkte“ nur noch auf Verbands- oder Vereinsseiten direkt hochzuladen, ist das ein Schlag gegen das Ehrenamt, dass immer von den Verbänden so gelobt wird.

    Bei fussball.de geht es doch einfach darum, wiele Menschen auf die Seite zu ziehen, die Qualität steht aus meiner Sicht im Hintergrund. Nur mal ein Beispiel zu einer Angabe im Userprofil: die Formkurve liegt zwischen 90 und 100 %, wer täglich viele Kommentare abgibt, egal welche Qualität diese Kommentare haben und relativ wenig Fotos hochlädt. Wer aber am Wochenende seine Fotos in höchster Qualität hochlädt, schon tausende Fotos in seiner Community hat, aber wenig kommentiert, der hat nur eine Formkurve zwischen 50 und 70 %. Daran sieht man doch schon, wonach die Usertätigkeit gemessen wird.

  31. Michael Flemming schrieb am 31. August 2009:

    @Ingrid. Einige Dinge die du da schreibst finde ich absolut korrekt. Aus Liebe zum Fußball nehme auch ich meine Tätigkeit als „Privat-Berichterstatter“ wahr. Dabei fallen mir nicht nur Kosten für den einmaligen Kauf meiner Kamera an, sondern zusätzlich natürlich Eintrittsgelder und Fahrtkosten (zugegebenermaßen würde ich die so oder so zahlen, auch wenn ich nicht filmen würde). Für unser am weitesten entferntes Auswärtsspiel in dieser Saison fahre ich hin und zurück immerhin 90 Kilometer – und das in der achten Liga. Aber genau das ist mir eigentlich ziemlich egal: Weil ich es als Vorstandsmitglied aus Liebe zum Fußball und zu meinem Verein tue, und all denen, die privat verhindert sind und sich das Spiel ihrer Lieblingsmannschaft nicht ansehen konnten, den Service bieten will, sich darüber zu informieren.

    Und ich gebe dir hier und jetzt eine Antwort auf deine Frage „Machen sich die Verbandsherren eigentlich darüber Gedanken, was das für ein Eingriff in die ehrenamtliche Arbeit von Fußballanhängern ist?“

    „Nein, machen sie nicht“

  32. Was vom Tage übrig bleibt (43): München 2018 wirbt mit Anabolika-Doper : jens weinreich schrieb am 7. September 2009:

    […] zum Thema Kommunikationsherrschaft & more: Oliver Fritsch im Direkten Freistoß: “Monopol: Wollen Verbände auch Bilder vom Amateurfußball verbieten?” und “Datenschützer: Das Sky-Angebot des DFB ist rechtswidrig” sowie das update […]

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