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gclobes Foulspiel

von Günter Clobes

Die Fifa macht sich stark dafür, die Uefa auch und DFB/DFL sowieso. Es geht um das Eintreten gegen Rassismus und entsprechende rechte Umtriebe im Fußball (Weiterlesen …)

gclobes Fernsehfußballfolgen

von Günter Clobes

Fußballerisch läuft ja aktuell nicht gerade viel. Zeit also, sich mal mit ein paar Beobachtungen zu befassen, die wir immer wieder jenseits des eigentlichen Spiels machen können. Damit sind wir ganz schnell beim Fernsehfußball und seinen Folgen.

Allgemein wird ja gerne beklagt, welche Auswirkungen der Fußball im Fernsehen auf den wirklichen Fußball hat. Das Vorwurfsspektrum reicht dabei von Nachahmen der Hooligan-Krawalle über Imitation von Ultra-Inszenierungen bis hin zu Rastelli-Versuchen in der Kreisklasse. Und wer jemals unterklassig gespielt hat, weiß davon ein Lied zu singen. Welche (und vor allem: wie) Grobmotoriker dort z.B. nicht müde werden, sich am Übersteiger zu versuchen (wahlweise auch am Seitfall- oder Rückzieher à la Klaus Fischer), das ist einfach unfassbar.

Der Fernsehfußball ist in der Tat ein nicht unbedeutender Geburtshelfer beim Nachahmen. Ein bisschen unbeachtet aber ist, dass das nicht nur fürs Zuschauerverhalten und die Kabinettstückchen gilt. Der Blick sollte auch auf das gerichtet werden, was ich einmal die gemeine Fußballästhetik nennen möchte. Ziehen Poldi oder Schweini ihre Stutzen wie Strapse bis zur Leiste hoch, hat Lincoln ein Stirnband und Pizzarro eine Haarspange, kann man darauf wetten, dass das spätestens nächste Woche auch die Niederungen erreicht hat – allerdings mit meist uncoolen Folgen. Mangels Technik (sprich: mehr Zeitaufwand nötig für Stoppen und Verarbeiten des Balles) haben unsere Kollegen auf Kreisklassenebene nicht ganz so viel Zeit wie die Profis, ständig die Haarpracht wieder zu richten. Die will sich nämlich einfach nicht an die neuen Accessoires gewöhnen, was dann auf Dauer natürlich wesentlich uneleganter aussieht als bei den Stars im Fernsehen …

Was lehrt uns das? Nichts. Außer man geht küchenpsychologisch heran (im Fußball selbst ja auch immer gerne genommen): Nachahmung könnte dann so auch als der stumme Schrei nach Gruppengefühl, nach Zugehörigkeit gedeutet werden. Und das wäre – mal ganz ehrlich – in einer Welt, die täglich und ständig Individualisierung einfordert, ja nicht gerade wenig.

gclobes Zukunftsfähig?

von Günter Clobes

So eine Sommerpause lässt einen ja verzweifelt nach jedem letzten Rest von Fußball schnappen. Gott sei dank gab es deshalb das U21-Turnier in Toulon, bei Eurosport als U21-Festival geadelt (Weiterlesen …)

gclobes Saisonhöhepunkt?

von Günter Clobes

Liverpool gegen Mailand. Und, was war das jetzt? Die Krone des europäischen Fußballs, das Mega-Event der Saison? Ganz formal betrachtet: vielleicht. Aber faktisch gesehen: ein Grauen. Zwei ängstliche und sichtlich ausgelaugte Mannschaften versuchten nicht zu verlieren, mit einer technischen und taktischen Fehlerquote in ungeahnter Größenordnung (Weiterlesen …)

gclobes Demut

von Günter Clobes

Wer dieser Tage in Bochum die Erleichterung und den Jubel über den verhinderten Abstieg erlebt, kann das nur aus dem Moment heraus verstehen. Wer allerdings – ziemlich häufig als Masochist verspottet – seine kostbare Zeit bei den Heimspielen des VfL verbracht hat, kann nur den Kopf schütteln. Selten hat eine im fußballerischen Sinne derart leblose und limitierte Mannschaft einen solch glücklichen Saisonabschluss hingekriegt. Spiele wie etwa gegen Mainz, Cottbus, Wolfsburg, aber auch gegen Bayern und Bremen, vor allem aber wie zum Ende gegen Hertha sind beredte Beispiele für die Qual im eigenen Stadion.

Jetzt, im Erfolg, haben natürlich alle alles richtig gemacht: auf Gekas als einzigen Stürmer zu setzen mit Misimovic als kongenialem Partner, Epallé als Spieler mit Zukunft einzuschätzen und an Trainer Koller als listigen Vertreter seiner Zunft festzuhalten. Keiner möchte sich deshalb nun im Taumel des Erfolgs gerne erinnern lassen an die merkwürdigen Entscheidungen dieses Trainers: Wie er beispielsweise Benjamin Auer nach nur einem Saisonspiel zum Abschuss freigegeben hat, wie er ein Talent wie Ivo Ilicevic konsequent missachtet hat statt es als Nachfolger von Misimovic aufzubauen, und wie er erst sehr spät entdeckt hat, dass Dennis Grote das Potenzial hat, noch Nachsicht und Geduld braucht, vor allem aber der bessere Spieler als ein völlig überschätzter Filip Trojan ist.

Und nun bzw. nächstes Jahr? Es wird ausgesprochen interessant sein zu sehen, dass dieses Team so nicht mehr weitermachen kann. Weder das Führungsteam in seiner Planung und schon gar nicht in seiner Konzeption, noch das Fußballteam mit seinem eindimensionalen, ja substanzlosen Spiel. Natürlich wird es wieder eine schwere Saison werden. Nur könnte man aus der jetzigen mit ein bisschen Demut eigentlich eine ganze Menge lernen: mehr systematische Entwicklung, mehr konzeptionelle Flexibilität und mehr Augenmaß. Denn so viele Auswärtsspiele wie dieses Mal sind wohl kaum ein weiteres Mal zu gewinnen, schon gar nicht in den letzten sechs, sieben Spielen der Saison (www.vfl-bochum.de).

gclobes Motiviationslegenden

von Günter Clobes

Nur mal angenommen, du bist Fan eines kleinen Vereins der Bundesliga, im Moment damit wahrscheinlich von einem der 12, die um den Abstieg kämpfen. Mal ehrlich: Wie viele Faktoren gibt es da, die dir vor dem nächsten Spieltag Sorgen bereiten, dich kaum schlafen lassen und beim Gedanken daran zu Schweißausbrüchen führen? Drei? Vier? Oder nur ein einziger (Weiterlesen …)

gclobes Ãœbermut

von Günter Clobes

Was Andreas Müller, den Schalker Manager, geritten hat, ausgerechnet kurz vor dem Spiel in München den Bayern den großen Kampf um die nationale Spitze anzusagen, weiß man nun nach der Samstagspleite erst recht nicht so genau. Jedenfalls geschah es ohne wirkliche Not – auch wenn man gerade gegen die Bayern um Marcell Jansen von Mönchengladbach buhlt. Ein psychologisch günstiger Moment scheint es allerdings nicht gewesen zu sein. Zu lahm, zu wenig versiert und weit davon entfernt, die Bayern zu distanzieren, zeigte sich die Schalker Mannschaft im sogenannten Spitzenspiel. (Apropos: Hat es jemals vorher eines gegeben, in dem so mäßiger Fußball mit so viel Leerlauf und so katastrophalen Fehlpässen gespielt wurde?) Sei’s drum. Müller mag sich nun, nachher, ärgern, so forsch geredet zu haben von „langfristig an die Spitze setzen“ und „ganz oben zu sein.“ Spiele, vor allem Meisterschaften gewinnt man auf dem Platz, nicht durch Pfeifen im Wald.

gclobes Bigott

von Günter Clobes

Welch ein Aufschrei! Gestern noch alles richtig gemacht, das Volk verzückt, heute schon wieder als Abzocker ohne Herz für die Fans gebrandmarkt. Gegen die Dänen in Duisburg nur mit Ersatzspielern antreten, aber Preise wie für die Stars verlangen! Das empört den Fan und natürlich auch die Populisten unter den Fußballjournalisten (immer an der Spitze der Bewegung: die gute alte Tante WAZ und Hans-Josef Justen).Nur, wenn nicht jetzt und hier, wann soll das Nachwuchstest- und Personalentwicklungsmodell der neuen Nationalmannschaft denn sonst verfolgt werden? Wenn es den Verjüngungsprozess (unter lautem öffentlichen Beifall übrigens) in den letzten beiden Jahren nicht gegeben hätte, wären die Konzepte von Völler, Vogts & Co auch heute noch aktuell: Treue zu überalterten und limitierten Stammspielern, die nicht zu Unrecht auch schon mal als „Rumpelfußballer“ verspottet wurden. Also, was denn nun? Nachhaltige fußballerische Qualitätssicherung oder Starshows für Fans? Wer keine Antwort darauf hat, kann ja mal bei Otto Rehhagel nachfragen …

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