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Jürgen Klopp geht nach Dortmund. Spontan und aus der Ferne betrachtet: ein verdammt guter Griff für die Borussia. Was der Mann sagt, hat Hände und Füße. Und Herz und Kopf und alles andere notwendige auch. Natürlich kenne ich ihn hauptsächlich als Fernsehkommentator, und da ist er der Beste. Ach was, er ist der Einzige. Aber wie immer hierzulande, wenn einer viel gelobt wird, sagen manche: „So gut ist er nun auch wieder nicht.“ Meist in Kombination mit dem schwer erträglichen Satz: „Er ist überschätzt.“ Auf welt.de hab ich in den User-Kommentaren zum Thema Klopp/Dortmund (sinngemäß) gelesen: „Was habe Klopp schon großes geleistet? Einen Aufstieg mit Mainz, na und?“ Unabhängig davon, ob das nicht schon große Leistung genug wäre – da hat wohl einer vergessen, dass Klopp mit Mainz auch zwei Mal die Bundesliga-Klasse gehalten hat. Also: Klopp wird sich, vermute ich, durchsetzen. Das sagt übrigens die Presse.

Nun will ich Ihre Meinung wissen! Passt Klopp nur nach Mainz? Oder kann er Dortmund wieder nach oben führen? Wohin führt sein Weg? Ist er ein guter Rhetoriker oder bloß ein Schwätzer? Wie wichtig ist überhaupt Rhetorik, ein Fach, in dem Klopp unbestritten drei Ligen höher spielt als sein Vorgänger und viele seiner Konkurrenten? Was könnte der HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer gegen Klopp gehabt haben (es kursiert zumindest in der Presse, dass er gegen die Verpflichtung Klopps intervenierte, des Favoriten des HSV-Boss Bernd Hoffmann)? Und was wird aus Mainz?

22 Kommentare

  1. Manfred schrieb am 24. Mai 2008:

    Klopp ist nicht das Problem, sondern die gesamte Dortmunder Führungsriege. Wenn die sich nicht mal langsam mit der Realität anfreunden, kann der Trainer so gut sein, wie er will (und ich halte Klopp für besser als alle, die dort seit Hitzfeld arbeiteten, und den auch nur, weil er zufällig zur rechten Zeit am rechten Ort war), das bringt dann auch nix mehr. Die sollten den von ihnen ausgewählten Göttern 3x am Tag danken, dass sie es trotz selten dollem Spiel (jaja, ich weiss…) ins internationale Geschäft geschafft haben.
    Mainz? Wird weiter singen und lachen; Andersen ist imo n guter.

  2. Doerk schrieb am 24. Mai 2008:

    Ich glaube, dass Klopp ein guter Trainer ist. Bisher hat er das allerdings auch nur im Mainzer Biotop zeigen können. Auch Doll habe ich in seiner Hamburger Zeit für einen guten Trainer gehalten, der der Mannschaft einen offensiven Stil beigebracht hat und zudem eine mitreissende Motivation vermittelt hat. Insofern, nicht so unterschiedlich zu Klopp.Weder die Medienpräsenz noch die fachliche Qualifikation wird für ihn ein Problem sein.

    Für Klopp wird die grosse Herausforderung sein, wie er sich im Dortmunder „Umfeld“ bewegen und durchsetzen kann, d.h. in seiner Personalpolitik gegenüber der Vereinsführung Watzke und Zorc.

    Weder als Spieler noch als Trainer hat sich Klopp im Umfeld eines Grossvereins wie Borussia Dortmund bewegt. Ich halte ihn für geistig beweglich und anpassungsfähig genug, dies hinzubekommen. Er wird vor allem die Mannschaft überzeugen müssen und ihr einen offensiven Stil und eine Perspektive verpassen, die sie im Moment nicht hat und die die Fans überzeugt. Das wird harte Trainerarbeit werden! Da kann er sich beweisen, ob er einer Mannschaft wirklich seine Handschrift verpassen kann, oder ob er doch nur ein Zweitligatrainer und ein guter Fernsehkommentator ist.

  3. Doerk schrieb am 24. Mai 2008:

    Ich glaube, dass Beiersdorfer Klopp nicht die Reife bzw. die Autorität zugetraut hat, einen nicht einfachen Kader wie den des HSV (mit Spielern wie Demel, Atouba, Rost oder van der Vaart) zu führen

  4. Trainer Baade schrieb am 24. Mai 2008:

    Wer war es noch gleich, Hanno Balitsch?, der aus Mainz mit den Worten flüchtete, dass es dort zuginge „wie bei einer Sekte“? Man erinnere sich an Wolfgang Frank beim MSV, der die Spieler morgens um 7h wecken und auf irgendwelchen Graswurzeln rumkauen ließ. Mit dieser Art überlebte er auch nicht lange.

    Aus der Ferne kann man schwer beurteilen, ob Klopps Zutaten zum Training aus der modernen, erwiesenermaßen wirksamen Psychologie stammen oder doch eher Hokuspokus sind, welcher eben nur bei einem kleinen Club funktioniert, bei dem die Spieler die Kröte, ein eingeschworener Haufen sein zu müssen, vielleicht eher schlucken.

    Auf mich wirkt er nicht so, als wäre er ein Copperfield, er wirkt ziemlich vernünftig und auch so, als wenn er Spieler mitreißen könne. Wenn er jetzt tatsächlich die Möglichkeit hat, seine Neuzugänge selbst auszusuchen, die somit mit dieser sektenähnlichen Vorgehensweise klarkommen, könnte in Dortmund durchaus wieder etwas reifen, was mehr verspricht als nur Platz 13.

    Und von der Außenwirkung und Strahlkraft her müsste Klopp jetzt eigentlich der Star in Dortmund werden, so dass man nur hoffen kann, dass ihm intern diesen Status keiner neidet und ihm deshalb ans Bein pinkelt.

  5. Hexenkessel schrieb am 24. Mai 2008:

    Allein wie Klopp nach Dortmund gekommen ist, finde ich schon mal bezeichnend. Da verpasst Mainz den Aufstieg und Klopp verlässt also den FSV. Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf: Doll wird nur kurze Zeit darauf planmäßig vom BVB entlassen, als wäre er nur Platzhalter für den Mainzer gewesen, dern dann tatsächlich wenige Tage später bei den Dortmundern vorstellig wird. Nun ist Doll der letzte Trainer, der mein Mitleid bekommt, aber diese mühsam kaschierte Stillosigkeit ist doch bezeichnend für die Führung des BVB.
    Insofern kann man Kloppos ersten Auftritt bei den Schwarz-Gelben nur gut heißen. Denn wenn es in Dortmund an einem fehlt, dann an einem starken Trainer, der sich gegen die Fußball-Analphabeten vor Ort durchsetzen kann. Von der Mentalität kann ich als Exil-Ruhri und Wahl-Mainzer nur sagen, dass es kaum besser passen könnte. Im Pott braucht man entweder einen Schleifer mit herbem Arbeiter-Charme (Stevens) oder jemanden, der Fußball von Kopf bis Fuß lebt und diese Emotionen auf alle ausstrahlt – und das ist Klopp einfach. Olle Wolfgang-Frank-Kamellen braucht man übrigens nicht aufzuwärmen. Dass Klopp sich von seinem Vorgänger längst emanzipiert hat, ist kein Geheimnis. In Mainz hat er dazu mehrfach bewiesen, dass der Ruf des Kumpeltyps kaum mehr als ein Klische ist. Im Gegensatz zum knuffigen Party-Dolli kennt der Mainzer Coach seine Grenzen im Umgang mit der Mannschaft. Er stellt knallhart nach Leistung auf (auch wenn ihm da in Köln zuletzt ein grober Schnitzer unterlief) und würde auch nie auf die Idee kommen, mit „seinen Jungs“ noch mal schnell im Dortmunder Nachtleben unterzutauchen.
    Klopp wollte die Herausforderung und hat sie bekommen. Mit seiner Medienkompetenz und Schlagfertigkeit wird er mit der Ruhrgebietspresse schon klar kommen. Mit seiner Emotionalität wird er die Ansprüche der Dortmunder Fans in die richtigen Bahnen lenken. Und wenn er mit dem Dortmunder Kader das schafft, was er im Verhältnis mit der Mainzer Elf geschafft hat, spielt er nächstes Jahr vorne mit. UEFA-Cup plus X ist meine Prognose.

  6. Max (Taktikbesprechung) schrieb am 24. Mai 2008:

    Klopp ist der richtige Kandidat. Warum? Er hat in der letzten Saison mit Mainz die wenigsten Gegentore in der zweiten Bundesliga zugelassen. Seinen Blick für Räume und Zuordnungen hat er immer wieder in der Analyse von Spielszenen der Nationalmannschaft für das ZDF bewiesen.
    Ich freue mich darauf, dass Dortmund endlich wieder einen Architekten für die Defensive bekommt, die eine Stabilisierung bitter nötig hat. Alleine deswegen wird sich seine Verpflichtung (hoffentlich) lohnen.

    Ich hoffe, dass das Dortmunder Management endlich einmal schlau genug ist und dem Trainer in sportlichen Fragen freie Hand lässt. Wenn man Klopp diese Freiräume bietet, dann wird er sie – so hoffe ich – auch in positiver Weise nutzen können.

  7. OFC-Fan schrieb am 25. Mai 2008:

    Klopps aufgesetzt kumpelhafte Art passt in der Tat irgendwie zum BVB.

    Schon die Vostellung, die ersten Interviews mit den Worten „Große Ehre“ , blablabla, Schleim, ist typisch..

    Tausche den Trainer- und den Stadtnamen und man hat die Standardphrasen jedes beliebigen neuen Trainers für jeden beliebigen Verein.

    BVB, große Ehre, weil großer Verein, blablabla? In Dortmund ist nur das Stadion groß, nicht der Verein (besser: die börsennotierte KGaA!). Der Champions-League-Sieg ist elf Jahre her und die letzte Meisterschaft hat der BVB fast mit der Insolvenz bezahlt. Dass der BVB aus eigener Kraft und nicht durch die Gnade einer Pokalauslosung den UEFA-Cup erreicht, wird auch Klopp nicht schaffen.

    Klopp ist letztendlich genau so ein Schwätzer wie sein Vorgänger Doll. Was war noch Klopps größter Erfolg? Ein Aufstieg in die 1. Liga (in dieser Saison gescheitert!). Sonst kam da nur viel Laberei im ZDF.

    Aber irgendwie passt er schon zum BVB, vor allem mit seiner – meiner Meinung nach – zu AUFGESETZT kumpelhaft wirkenden Art…

  8. EinGast schrieb am 25. Mai 2008:

    Auch Michael Thurk ist damals mit den Worten, er könne Klopps Gelaber einfach nicht mehr ertragen, von Mainz nach Frankfurt geflüchtet.

    Nun ist Thurk nicht unbedingt der sympathischsten Spieler, aber ich persönlich kann es ihm nachsehen. Klopps Taktikttische mögen für das gemeine Fußballpublikum spannend und aufklärerisch zugleich sein, wer wirklich Ahnung von Fußball und Taktik hat, erkennt das, was er da erzählt jedoch auch so. Und spätestens wenn er zum fünften mal seine Lieblingsvokabel „überragend“ ansetzt, bin ich gewillt, schnell den Ton auszuschalten. Bemerkenswert ist dabei nur, dass Kerner es schafft, die ganze Chose noch viel unerträglicher zu machen.

    Er wird es schwer haben mit seiner Art, Dortmund ist nun mal nicht Mainz, um mal eine Phrase zu bedienen. Als Wahlmainzer habe auch ich die Ehrerbietung, die dem Schwaben zu Teil wird selbst erfahren müssen. Der Wirt einer Fankneipe in der Neustadt, einer der wenigen hier, die tatsächlich seit Jahr und Tag den 05ern die Treue halten und nicht auf den medialen „05 ist ja ach so anders“-Zug aufgesprungen sind, meinte zu mir nach dem letzten Spieltag, dass er denkt, das Kapitel Mainz05 und Bundesliga hätte sich erledigt. Zum einen, weil die Leute keinen Bock mehr haben, nach dem dritten verpassten Aufstieg, zum anderen, weil Klopp schlicht nicht mehr da ist, weswegen 2.000 bis 3.000 weniger Fans pro Spieltag kämen.

    Ob dem nun wirklich so sein wird, sei dahin gestellt, fest steht, dass sich Klopp dieses Ansehen in Dortmund erst einmal wird erarbeiten müssen. Nicht bei den Fans, die schließlich mit zu den begeisterungsfähigsten der Liga zählen, die wird er mit seiner nervenden Rhetorik schnell hinter sich haben. Aber ob Frei, Petric und wie sie alle heißen, seine Art auch so „überragend“ finden werden und sie dann mit „überragenden“ Leistungen honorieren werden… man wird sehen.

  9. Pumababy schrieb am 25. Mai 2008:

    Ich glaube, Klopp ist der richtige Mann für die Borussia. Ich hatte große Sorge, als Namen wie der von Otto Rehagel kursierten (nicht das ich das wirklich geglaubt hätte – aber man kriegt dann schon Angst)

    Klopp ist ein ausgebildeter Trainer (das sind viele) aber ist er nicht auch Diplom Sportwissenschaftler?!?

    Da hat er dann schon ganz ganz vielen der jungen „Ex-Spieler-Generation“ der Marken Doll, Lothar, Kohler usw. was voraus. Bei denen stammt die Psychologie oft wirklich aus der Zauberkiste, ich glaub bei Klopp kommt sie aus dem Bücherregal – eindeutig sympathischer.

    Die Zuschauer die ihn für überschätzt halten, sind wahrscheinlich diejenigen, die seine Analysen im Fernsehen nicht verstanden haben, noch mit Libero und manndeckung in der Kreisklasse spielen und von der Fraktion der ewig gestrigen sind.

    Ich selbst bin sicherlich ein sehr kritischer Spieler und halte mich in der Regel für den besseren Trainer (der Herr Fritsch kennt solche Leute bei sich vielleicht auch) – aber von Kloppo würde ich mich gerne trainieren lassen, denn seine Aussagen scheinen Hand und Fuss zu haben, und ich denke genau das verlangt ein Spieler und nur dann wird er auch umsetzen was der Trainer ihm sagt.

  10. BArometer21 schrieb am 25. Mai 2008:

    Ich finde die Äußerung von Klopp, dass es eine große Ehre sei, Dortmund zu trainieren eigentlich gar nicht so verkehrt. Wieso sollte es das auch nicht sein?
    Darüber hinaus IST die erste Pressekonferenz mit ihm definitiv anders abgelaufen als ALLE PKs mit Doll, werter OFC-Fan.
    Ich kenne Klopp – wie wahrscheinlich die anderen Kommentatoren – nicht persönlich, auf mich macht er aber schon einen überzeugenden und vor allem relativ ehrlichen Eindruck. Auf Kommentare von Hanisch (noch okay) und Thurk (!! Schnell mal überlegt, wo M. Thurk gerade Fussball spielt. Für mich spricht eher das Bände!!) gebe ich hier nicht allzuviel.
    Ob Klopp der richtige ist, muss sich zeigen. Keine Ahnung, ob er nur im kuscheligen Mainz bestehen kann. Ich glaube aber schon, das er und Dortmund sich verstehen werden und dass das ganz gut klappt, also UEFA-Cup.

  11. Philipp Wedelich schrieb am 25. Mai 2008:

    Ach so, Harry Potter soll Dortmund also wieder nach oben, also zumindest in die grobe Richtung der internationalen Plätze zaubern. Mir sei der für Klopp von der BILD entliehene Name des Hogwarts-Zauberlehrlings verziehen, gleichwohl wird sich Klopp im ein oder anderen Aufgabenfeld, das ihn in Dortmund erwartet, auf seine Magie verlassen müssen.

    Fangen wir einmal dort an, wie es ein just entlassener Fussballmanager aus München kürzlich formulierte, „von wo der Fisch her stinkt“ – bei Präsidium, Vorstand, Sportdirektor. Ich denke, kaum jemand zweifelt daran, dass Rauball in den vergangenen Jahren so gut aufgeräumt hat, wie es irgendwie ging und dabei so wenig Lärm gemacht hat wie nötig. Dann kommen aber auch noch die Lautsprecher dahinter, Herr Watzke und Herr Zorc. Beide haben sich in den vergangenen Jahren fast duelliert, wenn es darum geht, in der Öffentlichkeit eine möglichst unsouveräne Figur abzugeben. Mit Schaudern erinnere ich mich an die verunglückten Doppelpass-„Auftritte“ der Herren, zum Beispiel vor der vorhersehbaren Entlassung van Marwijks. Können die Herren vom Klopp-Faktor gedrosselt werden? Das traue ich ihnen nicht zu und vermute hier durchaus großes Konfliktpersonal. Denn ich mag dem Dortmunder Duo nach den Kapriolen der Vergangenheit so gar nicht zutrauen, dass sie aus cleverem Kalkül und um sich zurück zu nehmen, den Fixstern Klopp installiert haben. Man stelle sich nur vor, in den ersten vier Saisonspielen holt die Mannschaft nur zwei Punkte oder weniger. Wie glaubhaft wirkt dann ein Herr Watzke, wenn er beschwörerisch in die Kameras dichtet, dass man „zu 100 Prozent“ mit Klopp in die Winterpause geht.

    Die Fans? Kein Problem. Klopp ist, sorry Franz, eine Lichtfigur der öffentlichen Fußballwahrnehmung geworden. Erst wenn es richtig, richtig, richtig schlecht laufen sollte, vielleicht in etwa so wie beim Wechseln von Huub Stevens nach Berlin, könnte es in dieser Beziehung Streß geben. Aber das ist fast ausgeschlossen. Auch nach einer durchwachsenen Hinrunde werden die Dortmunder Fans an den Messiahs glauben, und die Spieler hätte schließlich nicht Herr Klopp gekauft!

    Genau, die Spieler. An den Herren Valdez, Kuba, ach und was weiss ich nicht noch an wem, darf Potter äh Klopp seine Zauberhände ausprobieren. Wer einen Zidan zum Teamplayer gemacht hat, kann auch aus Valdez wieder einen radschlagenden Zehn-Tore-Stürmer machen. Selbst ich als Bremer würde mich darüber freuen. Im Ligavergleich gehört die Truppe meiner Ansicht nach auf Platz sieben bis neun, alles andere wäre ein Erfolg, angesichts der alten und neuen Konkurrenz aus München, Bremen, Hamburg, Stuttgart, Leverkusen, Wolfsburg, Hannover… Für mehr ist eine Truppe, die in jedem Mannschaftsteil grobe Probleme hat, einfach nicht gut. Oder kann mir einer hier sagen, bei welchem Spieler in der Innenverteidigung oder auf der rechten Abwehrposition ein richtig gutes Gefühl hat? Also!

    Der Kloppo-Faktor: natürlich ist die Euphorie groß, aber genau diese Euphorie könnte zu Klopps großem Problem werden. Denn wenn Mainz mit einem engagierten und organisch installierten Jürgen Klopp absteigt, bauen sie ihm trotzdem ein Denkmal. Sollte Dortmund nach der Hinrunde irgendwo zwischen Platz 15 und 18 stehen, sollte sich Herr Klopp ganz schnell verabschieden und sich das halbe Jahr Pause gönnen, das ihm bereits jetzt schon ganz gut gestanden hätte.

    Nichtsdestotrotz wünsche ihm alles Gute im Glauben daran, dass er vielleicht tatsächlich ein bisschen was Magisches aus Dortmund heraus holen kann. Auch wenn das schon ein internationaler Startplatz via UI-Cup ist.

  12. 08/15 schrieb am 25. Mai 2008:

    An BArometer21:

    Was bitte hat das damit zu tun, dass Thurk mittlerweile in Augsburg spielt?

  13. Raumdeckung schrieb am 25. Mai 2008:

    Dass Klopps umgängliche, sympathische Art „aufgesetzt“ sei, ist ja wohl der blanke Hohn. In acht Trainerjahren in Mainz (mit allen sportlichen Höhen und Tiefen) ist er sich diesem Stil absolut Treu geblieben (ohne dabei harte Entscheidungen, was Spieler betrifft, zu vermeiden). Falls es sich dabei nur um Schauspielerei handeln sollte, müsste er schon an einer multiplen Persönlichkeit leiden. Klopp ist schlichtweg so, dazu rhetorisch brilliant. Dass das manchen auf die Nerven geht, liegt in der Natur der Sache, aber die können sich ja die gesammelten Pressekonferenzen von Thomas Doll reinziehen und genießen.

    Dass Michael Thurk zur Eintracht gewechselt sei, weil er Klopps Art nicht mehr ertragen konnte, ist noch absurder. Ausgangspunkt von Thurks Ressentiment gegen Klopp war, dass dieser sich auf einer Pressekonferenz skeptisch über Thurks Perspektiven in der Nationalmannschaft geäußert hat (zurecht) und Thurk dies als schlimmstmögliche Verkennung seines fußballerischen Talents gewertet hat. Seine Äußerungen über Klopp nach seinem Wechsel zur Eintracht waren eine Retourkutsche. Der Weltklassespieler Thurk ist jetzt in Augsburg unter Vertrag. Dass andere Spieler, die unter ihm sportlich nicht so zum Zuge kamen, ihm nicht zu Füßen liegen, ist völlig normal.

    Wer behauptet, dass Klopp nichts erreicht habe, bemängelt damit wohl, dass das vergleichsweise bescheiden aufgestellte Mainz unter ihm nie die CL-Quali geschafft hat. Einen Verein, der sich meistens in den Niederrungen der 2. Liga bewegt hat, innerhalb kürzester Zeit zu einem Spitzenteam der 2. Liga zu formen (plus drei Jahre 1. Liga) – das ist eine eine große Leistung und spricht für seine Kompetenz. Dazu kommt die große Identifizierung der Stadt mit dem Verein, die er stark vorangetrieben hat und die definitiv auch nach ihm bleiben wird – auch in Liga 2.

  14. Mikesh schrieb am 26. Mai 2008:

    Die Kombination „Klopp“ und „Borussia Dortmund“ führt zu einer Euphoriewelle in Dortmund, die aber gleichzeitig eine extreme Fallhöhe nach sich zieht, wenn die sportlichen Erwartungen nicht erfüllt werden. Auch wenn die sportlichen Ziele äußerst vorsichtig formuliert werden, alleine der „Jubelschrei“ aus Dortmund zeigt, welche Erwartungen in Wahrheit mit der Verpflichtung Klopps verbunden sind. Insofern wird es spannend, wie schnell sich Herr Klopp in die gegebenen Strukturen vom BVB einfinden wird und seine Vorstellung vom Fußball in die Tat umsetzen kann. Man sollte ihm auf jeden Fall Zeit geben und sich in Geduld üben. Denn kurzfristig wird er keine Wunder bewirken können – auf lange Sicht kann er aber ein Fußballsystem entwickeln, das neben attraktiven Tempofußball auch Erfolg verspricht.
    Die beiden Unbekannten in der Gleichung werden Herr Watzke und Herr Zorc sein. Aus meiner Sicht sind beide durch ihre Brutusmentalität in letzten Jahren ebenfalls Schuld an der sportlichen Misere. Denn mit dem Dolche im Gewande kommt keine Ruhe und Stabilität im Umfeld des Vereins auf. Das ist aber dringend nötig, will man Erfolg haben.

  15. Oliver Fritsch schrieb am 26. Mai 2008:

    Brutusmentalität – sehr schön.

  16. Andre Gierke schrieb am 26. Mai 2008:

    Als in Leverkusen auch noch Skibbe entlassen wurde, habe ich spontan gedacht, dass Klopp doch lieber dorthin wechseln sollte, als nach Dortmund. Beim BVB ist die Erwartungshaltung irgendwie extremer, als bei Bayer. Mir kommt das beschauliche Leverkusen immer noch familiärer vor, als das riesige Dortmund (vlt. mag es auch nur am Stadion liegen).

    Ich denke Klopp wird bei den Schwarz-Gelben leider scheitern. In Leverkusen hätte er auch seine Fussball-Philosophie umsetzen können, schon allein der aktuellen Spieler wegen…

    Nun ja, trotzdem Good Luck, Kloppo!

  17. BArometer21 schrieb am 26. Mai 2008:

    An 08/15: Thurks Weggang Richtung Frankfurt lief relativ unschön ab, wie damals in den Medien zu vernehmen war. Die Station Frankfurt, das scheinbar gelobte Land für MT, war auch nicht berauschend und nun ist er also in Augsburg. Ich finde für einen Spieler seines Formats hat er sich etwas weit aus dem Fenster gelehnt, insbesondere vor Frankfurt. Dass sein Vertrag in Mainz nicht verlängert wurde, ehe er Cottbus ging, hat ebenfalls ein Geschmäckle. Mag sein, dass das alles aufgebauscht ist und er ein ganz prima Kerl ist, aber seine Außendarstellung hat bei mir nach seinem ersten Mainzweggang doch ziemlich gelitten. Und wenn ich MTs Äußerungen nun mit Klopps vergleiche, dann tendiere ich was die bessere Darstellung angeht definitiv Richtung JK.

    @ Andre Gierke: da hatten wir den gleichen Gedanken. Ich war mir eigentlich sicher, dass er nach Lev wechselt, die spielen offensiven Fussball, wie es Mainz ja auch oft tat und alles ist ein wenig beschaulicher, nicht zu vergessen die Trikotfarbe, die Mainz doch viel ähnlicher ist. Aber so kann man sich täuschen..

  18. adler schrieb am 26. Mai 2008:

    Einfach nur ekelhaft, diese Schleimspur, die Klopp jetzt von Mainz nach Dortmund gezogen hat!

  19. MadjersHacke schrieb am 26. Mai 2008:

    Wenn man davon ausgeht, dass Menschen (Führung des BVB) sich kaum ändern,sondern nur älter werden, und das bisherige Verhalten der Dortmunder Führung als Grundlage nimmt, dann lautet die Antwort auf die Frage Klopp+Dortmund=Erfolg?:
    Bei Platz 15-10=Schluss am Ende der Saison oder früher, Bei Platz 9-6=noch ein Jahr Bewährung.
    Alle anderen Platzierungen sind wenig wahrscheinlich, wenn mann die sportliche Entwicklung der Dortmunder der letzten Jahre unter dieser Führung als Grundlage nimmt.

  20. Jonathan schrieb am 26. Mai 2008:

    Ich denke generell hat der Verein eine sehr gute Entscheidung getroffen. Die Frage ist, wie geht es in Zukunft weiter: Drückt Klopp Dortmund seinen von Umsicht und Ruhe geprägten Führungsstil auf, oder wird das Dortmunder Umfeld mit hohen Ansprüchen und Ungeduld ihm den Stempel aufdrücken. Eine spannende Frage, die ich mich nicht im vorhinein zu beantworten traue…

  21. Herr Wieland (Drei Ecken, ein Elfer) schrieb am 26. Mai 2008:

    Ich möchte mich Herrn Wedelich (11.) anschließen, gleichzeitig aber Bemerken, dass er Gelsenkirchen in der Gruppe, die er die ‚Konkurrenz’ nennt, ausgelassen hat, und dass ich das für einen Fehler halte. Außerdem möchte ich für mich seinen letzten Absatz (Fazit) durch den folgenden Satz ersetzten:

    Solange Herr Watzke in Dortmund das Sagen hat, und das hat er zweifellos, habe ich keine Bedenken.

  22. Jo schrieb am 10. August 2011:

    Die Frage ob Klopp der richtige ist hat sich ja wohl erübrigt
    *kicher*

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